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Neuer Schwung für die Frankfurter Innenstadt: Cityhandel setzt sich ein

Die neu gegründete Interessengemeinschaft "Cityhandel" unter dem Handelsverband Hessen-Süd setzt sich seit dem 26. August 2024 dafür ein, die Frankfurter Innenstadt, insbesondere die Zeil, durch bessere Verwaltung und Sicherheitsmaßnahmen zu beleben und attraktiver zu gestalten, um den Herausforderungen wie Leerstand und hohen Mieten entgegenzuwirken.

Die Frankfurter Innenstadt, insbesondere die Zeil, steht momentan im Fokus eines grundlegenden Wandels. Eine neu gegründete Interessengemeinschaft namens „Cityhandel“ hat sich das Ziel gesetzt, die Attraktivität und Lebensqualität dieser zentralen Einkaufsstraße zu erhöhen. Zusammengeschlossen haben sich dabei der Handelsverband Hessen-Süd sowie lokale Händler, die alle an einer positiven Entwicklung ihres Vertriebsumfeldes interessiert sind.

„Cityhandel“ sieht sich als Vermittler zwischen den Interessen der Handelsunternehmen und der Stadtverwaltung von Frankfurt. Ihr primäres Anliegen ist es, die Zeil und die angrenzenden Straßen nicht nur wirtschaftlich zu beleben, sondern diese auch zu sicheren und lebendigen Orten für die Bürger und Besucher zu transformieren. Joachim Stoll, Vizepräsident des Handelsverbands Hessen-Süd, betont die Notwendigkeit einer umfassenden Neustrukturierung der Verwaltung für bestimmte Bereiche, um effizienter auf die Bedürfnisse der Innenstadt einzugehen.

Vorschläge zur Verwaltung

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Pläne betrifft das städtische Citymarketing. Die Interessengemeinschaft appelliert an die Stadt, die Marketingmaßnahmen zu verstärken, um eine positive Wahrnehmung der Frankfurter Innenstadt zu fördern. In Zeiten leerstehender Geschäfte und sinkender Besucherzahlen ist ein starkes Citymarketing von entscheidender Bedeutung, um das Einkaufsverhalten zu stimulieren und die Attraktivität der Zeil als Einkaufsziel zu erhalten.

Ein wesentliches Merkmal des derzeitigen Wandels ist der hohe Leerstand in der Innenstadt, der mittlerweile alarmierende 15,9 Prozent der Ladenlokale beträgt und sogar 28,9 Prozent der verfügbaren Ladenfläche ausmacht. Dies ist nicht nur eine Herausforderung für den Handel, sondern wirft auch Fragen zur Zukunft des Einzelhandels in der Innenstadt auf. Experten des Maklerhauses JLL führen diesen Leerstand unter anderem auf die hohen Mietpreise zurück. Die Mieten an der Zeil betragen derzeit durchschnittlich 270 Euro pro Quadratmeter.

Im Zuge der Transformation der Innenstadt sind auch umfassende Umbaupläne für bestehende Gebäude in der Planung. Von Interesse ist beispielsweise das ehemalige Peek-und-Cloppenburg-Gebäude, wo neben einem Bekleidungshaus nun auch Platz für eine Grundschule vorgesehen ist. Solche Initiativen könnten dazu beitragen, die Innenstadt als Ort zu beleben, der nicht nur für den Einzelhandel, sondern auch für Bildung und Gemeinschaft steht.

Warum diese Veränderungen wichtig sind

Die Entwicklungen in der Frankfurter Innenstadt sind nicht nur von regionaler Relevanz, sondern spiegeln auch einen übergreifenden Trend im Einzelhandel wider. In vielen deutschen Städten kämpfen die klassischen Einkaufsmeilen mit ähnlichen Herausforderungen: steigender Leerstand, hohe Mieten, der Druck des Onlinehandels und das veränderte Konsumverhalten der Menschen. Die Ansätze der „Cityhandel“-Initiative könnten ein Beispiel dafür sein, wie Städte diesen Herausforderungen begegnen können.

Im nächsten Schritt wird es entscheidend sein, wie die Stadt und die Handelsvertreter gemeinsam die Weichen stellen, um die Voraussetzungen für eine lebenswerte und wirtschaftlich gesunde Innenstadt zu schaffen. Es bleibt zu beobachten, ob die Ideen von „Cityhandel“ tatsächlich zu einer Revitalisierung führen werden.

Zur Stärkung der Attraktivität der Frankfurter Innenstadt setzen sich die Händler in einem breiteren Kontext gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen ein. Diese Entwicklungen sind nicht nur auf lokale Effekte, sondern auch auf überregionale Trends zurückzuführen, die die Einkaufsgewohnheiten der Konsumenten beeinflussen.

Ein wesentlicher Faktor ist der zunehmende Online-Handel, der durch die COVID-19-Pandemie einen zusätzlichen Schub erhalten hat. Laut einer Studie des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh) stieg der Online-Umsatz in Deutschland im Jahr 2020 um 14,6 Prozent auf 83 Milliarden Euro. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass viele stationäre Einzelhändler in Existenznöte geraten sind, was in der Frankfurter Innenstadt zu einem Anstieg von Leerständen beiträgt.

Soziale und ökonomische Rahmenbedingungen

Die Herausforderungen, vor denen die Frankfurter Innenstadt steht, sind Teil eines landesweiten Trends, der den stationären Handel betrifft. In Städten wie Frankfurt zeigen die Leerstandszahlen von 15,9 Prozent bei Ladengeschäften und 28,9 Prozent bei Ladenflächen die schwierige Situation auf. Für viele Händler, insbesondere kleinere Unternehmen, ist es zunehmend herausfordernd, im Wettbewerbsumfeld gegen große Online-Retailer und kostengünstige Mieten von Einkaufszentren anzutreten.

Um die Innenstadt für Kundinnen und Kunden wieder attraktiver zu machen, sind innovative Ansätze erforderlich. Neben einer Neugestaltung der B-Ebenen und einer erhöhten Sicherheit fordern Händler eine stärkere Förderung des Citymarketings. Dies könnte zum Beispiel durch gezielte Veranstaltungen, Kunstprojekte oder Pop-up-Stores geschehen, die eine lebendige Atmosphäre schaffen und Besucher anziehen.

Aktuelle Daten und Statistiken

  • Der Online-Handelsumsatz in Deutschland betrug 2020 etwa 83 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht (Quelle: bevh).
  • Aktuell werden 15,9 Prozent der Ladenlokale in der Frankfurter Innenstadt als verfügbar gemeldet, was auf erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen hinweist (Quelle: JLL).
  • Die Mietpreise für Ladenflächen auf der Zeil liegen derzeit bei 270 Euro pro Quadratmeter und können somit ein Faktor für die hohe Leerstandsquote sein (Quelle: JLL).

Die Entwicklung der Frankfurter Innenstadt erfordert ein ganzheitliches Konzept, das sowohl die Bedürfnisse der Händler als auch die Wünsche der Konsumenten berücksichtigt. Dabei spielen Sicherheit, attraktive Angebote und die allgemeine Aufenthaltsqualität eine entscheidende Rolle, um den städtischen Raum wieder lebendig zu machen und die Bevölkerung langfristig in die Innenstadt zu ziehen.

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