Am Samstag, den 31. August, wird die Lübecker Museumsnacht wieder zu einem besonderen Ereignis der Kultur und Magie. In diesem Jahr steht die Veranstaltung ganz im Zeichen des 100. Jubiläums von Thomas Manns Meisterwerk „Der Zauberberg“. Zwischen 18 und 24 Uhr erwartet die Besucher:innen ein Abend voller überraschender und zauberhafter Erlebnisse.
Lübeck hat sich für die diesjährige Museumsnacht einiges einfallen lassen. Rund 150 Aktivitäten, darunter Musik, Tanz, Zauberei und diverse Lesungen, laden ein, die Altstadt in ihrer kreativen Vielfalt zu entdecken. Besonders hervorzuheben ist das neue Kolumbarium „Die Eiche“, welches dieses Mal das Thema des Sterbens und der Bestattungskulturen weltweit in den Fokus rückt. Diese intensive Auseinandersetzung mit dem Tod, einem zentralen Motiv im „Zauberberg“, spiegelt den Wandel der Wahrnehmung von Trauer und Erinnerung wider und bietet einer breiten Besuchergruppe neue Perspektiven.
Kulturelle Highlights und kreative Angebote
Die Eröffnungszeremonie findet um 18 Uhr auf der POPUP Bühne vor dem historischen Holstentor statt. Kultursenatorin Monika Frank und Dr. Tilmann von Stockhausen, der Leitende Direktor der Lübecker Museen, werden die Nacht einläuten. Danach sorgt die schwedische Band „Cats and Dinosaurs“ mit ihren neu interpretierten Jazz- und Bluesklängen für ausgelassene Stimmung.
Das Buddenbrookhaus verspricht einen spannenden Zugriff auf Thomas Manns Roman. Hier können Kinder und Erwachsene an einer märchenhaften Lesung teilnehmen, während später am Abend eine Literatur-Séance die Grenzen zwischen Realität und Spuk verschwimmen lässt. Schauspieler:innen des Theaters Lübeck entführen die Gäste in die mystischen Welten des „Zauberbergs“ und sorgen für Gänsehautmomente und erheiternde Begegnungen.
Die Museumsnacht ist jedoch nicht nur eine Hommage an die Literatur. Im Kunsthalle St. Annen gibt es eine beeindruckende Tanzperformance unter dem Titel „#yodo—you only die once“, die sich mit dem Thema des Sterbens auseinandersetzt. Dabei wird der Tod nicht nur als Ende, sondern auch als Teil des Lebens betrachtet. Begleitet wird die Darbietung von Live-Musik, die die Stimmung verstärkt und das Ausdrucksgefühl der Tänzer:innen untermalt.
Das Museum für Natur und Umwelt wird wiederum zum Schauplatz magischer Momente, wenn der illustre Magier Roland Henning seine Kunststücke vorführt. Mit Witz und Geschick bringt er sein Publikum zum Staunen. Gleichzeitig zeigt Rolf Albert die wundersame Welt des Planktons auf einer Leinwand und verdeutlicht, wie vielzählig und fragil die Natur ist.
Für die Kleinsten gibt es ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm: Im Puppenhof des St. Annen-Museums können magische Schutztiere gebastelt werden, um schaurige Träume zu vertreiben. Der Nachmittag verspricht Spaß und Kreativität für Familien.
Einblicke in Lübecks Geschichte
Ein weiterer spannender Programmpunkt ist die virtuelle Stadttour des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck. Hier können Besucher:innen die koloniale Geschichte der Stadt erleben und sich durch eine Klanginstallation von Jakob Rieke in eine andere Zeit versetzen lassen. Die Kombination aus elektronischer Musik und Live-Performance sorgt für eine unvergessliche Atmosphäre.
Die Preise für die Lübecker Museumsnacht sind günstig gehalten. Erwachsene zahlen 12 Euro, während ermäßigte Tickets für 6 Euro erhältlich sind. Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt. Tickets können vorab online oder an den Museumskassen erworben werden. Wenn Sie also am 31. August planen, Lübecks faszinierendes kulturelles Leben zu entdecken, haben Sie besten Zugang zu einer Nacht voller Zauber und Überraschungen.
Magische Momente erwarten die Besucher:innen
Der Abend wird mit einer Reihe von Live-Acts und interaktiven Programmen gefüllt sein, die für Jung und Alt etwas bieten. Von der Entdeckung neuer Kunstwerke bis hin zu spannenden Workshops und amüsanten Aufführungen—die Museumsnacht wird zu einem Erlebnis, das die Sinne betört und die Fantasie anregt.
Die 22. Lübecker Museumsnacht ist nicht nur eine Feier von Kunst und Kultur, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, tiefer in die Geschichte und die Vielfalt der Lübecker Museen einzutauchen. Die Stadt erlebte in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung ihrer kulturellen Aktivitäten—und das wird diesen Sommer erneut gefeiert.
Hintergrundinformationen zur Lübecker Museumsnacht
Die Lübecker Museumsnacht hat sich seit ihrer ersten Veranstaltung im Jahr 2002 zu einem bedeutenden kulturellen Ereignis entwickelt. Sie trägt nicht nur zur Förderung der regionalen Kultur bei, sondern unterstützt auch die touristische Attraktivität Lübecks, einer Stadt, die bekannt ist für ihr reiches Erbe und ihre gut erhaltene Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Museumsnacht ermöglicht den Besuchern, verschiedene kulturelle Angebote zu entdecken, die von Geschichts- und Kunstmuseen über Galerien bis hin zu alternativen kulturellen Räumen reichen. Sie bietet eine Plattform, um die Vielfalt der kulturellen Ausdrucksformen in Lübeck zu erleben und sich in den Dialog über gegenwärtige und historische Themen einzubringen.
Ein besonderes Merkmal der Lübecker Museumsnacht ist das Konzept der Fußläufigkeit, das es den Teilnehmern ermöglicht, mehrere Veranstaltungen an einem Abend bequem zu besuchen. Diese Planung erleichtert den kulturellen Austausch und fördert die Interaktion zwischen Besuchern, Künstlern und Kulturinstitutionen. Die enge Zusammenarbeit von Museen und Galerien aus der Region ist ebenfalls ein zentraler Aspekt, der die kulturelle Landschaft Lübecks stärkt.
Statistiken zur Teilnahme und zur kulturellen Bedeutung
Die Teilnahme an Veranstaltungen wie der Lübecker Museumsnacht ist ein wichtiger Indikator für das Interesse an Kultur und Kunst in der Region. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach besuchten im Jahr 2022 etwa 70 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Jahr ein Museum oder eine Galerie. In Lübeck zeigt die Museumsnacht regelmäßig eine hohe Besucherzahl, die in den letzten Jahren stetig gewachsen ist. Für die Veranstaltung 2023 wurden über 5.000 Teilnehmer registriert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die wirtschaftliche Bedeutung solcher kulturellen Ereignisse. Kulturelle Veranstaltungen tragen zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bei, insbesondere in den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel und Hotellerie. Während der Museumsnacht profitieren viele lokale Unternehmen von der erhöhten Besucherzahl. Laut einer Studie des Deutschen Städtetages bringen kulturelle Events in Städten wie Lübeck zusätzliche Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro.
Geschichtliche Parallelen zur Lübecker Museumsnacht
Die Lübecker Museumsnacht kann in gewisser Weise mit ähnlichen kulturellen Ereignissen in anderen Städten verglichen werden. Ein historisches Beispiel ist die „Nuit des Musées“, die erstmals 2005 in Paris ins Leben gerufen wurde und in vielen europäischen Städten Nachahmer fand. Diese Veranstaltungen zielen darauf ab, die Öffentlichkeit für Museen und kulturelle Einrichtungen zu sensibilisieren, und fördern einen Dialog über Kunst und Geschichte.
Ein weiteres Beispiel ist die „Lange Nacht der Museen“ in Berlin, die seit 1997 ebenfalls ein beliebtes Ereignis darstellt. Beide Veranstaltungen teilen das Ziel, Kunst und Kultur in einem festlichen Rahmen zugänglich zu machen und die Vernetzung zwischen verschiedenen Kultureinrichtungen zu fördern. Im Gegensatz dazu ist die Lübecker Museumsnacht jedoch einzigartig durch ihre Kombination von Kunst, Musik und spezifischen regionalen Themen wie das Erbe von Thomas Mann und die Magie der 1920er Jahre.