Am 27. August 2024 besuchte Stefanie Jansen, die Bürgermeisterin von Heidelberg, die „Kompetenzagentur“ der Jugendagentur Heidelberg während ihrer Sommertour. Die „Kompetenzagentur“ ist ein wichtiges Projekt, das darauf abzielt, benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene bei ihrer sozialen und beruflichen Integration zu unterstützen, insbesondere in der Zeit, in der das Ausbildungsjahr 2024/2025 beginnt. Trotz der positiven Trends auf dem Arbeitsmarkt ist der Übergang von der Schule in eine Ausbildung oder den Job für viele Jugendliche mit Herausforderungen verbunden.
In Heidelberg leben zahlreiche junge Menschen, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, sei es durch erhebliche familiäre Probleme, gesundheitliche Belastungen oder unzureichende schulische Qualifikationen. „Es ist wichtig, dass wir jungen Menschen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, die Möglichkeit geben, ihre Talente und Fähigkeiten zu entwickeln“, betonte Jansen. Der Ansatz der „Kompetenzagentur“ ist es, jedem Teilnehmenden individuelle Unterstützung zukommen zu lassen, um deren Potenziale zu erkennen und auszubauen.
Individuelle Förderung für bessere Chancen
Das Team der „Kompetenzagentur“ besteht aus engagierten Mitarbeitenden, die intensive Begleitungen anbieten. Die Unterstützungsmaßnahmen reichen von der Analyse persönlicher Problemstellungen über die Begleitung zu Terminen bei Behörden bis hin zur Unterstützung bei der Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche. Jenny Li und Bettina Kolbe, zwei Mitarbeiterinnen des Projekts, berichten über die beeindruckenden Fortschritte, die viele Teilnehmende erzielen können, wenn sie die passende Unterstützung erhalten.
„Es ist erstaunlich zu sehen, wie viele Hürden überwunden werden können, wenn junge Menschen gut betreut werden“, sagt Li. Die Hürden sind vielfältig: Mangelnde Schulabschlüsse, familiäre Belastungen, Suchtproblematiken und psychische Herausforderungen sind oft die Realität, mit der die Jugendlichen täglich konfrontiert sind. Stephanie Jansen hörte beeindruckende Geschichten von Teilnehmenden und bemerkte die transformative Kraft, die eine solche Unterstützung entfalten kann. „Es ist motivierend zu sehen, wie Unterstützung durch Netzwerke dazu beitragen kann, schwierige Lebenssituationen zu ändern“, so die Bürgermeisterin, nachdem sie mit einem Projektteilnehmer gesprochen hatte.
Eingehende Zusammenarbeit für nachhaltige Lösungen
Ein entscheidender Erfolgsfaktor des Projekts ist die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen lokalen Einrichtungen. Die „Kompetenzagentur“ kooperiert mit dem Jobcenter, dem Jugendamt, der Schuldnerberatung und anderen sozialen Diensten. Diese Netzwerkarbeit ermöglicht es, den jungen Menschen umfassende Hilfe anzubieten, die auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Marcus Bellemann von der Jugendagentur Heidelberg stellte fest, dass viele Teilnehmende das Projekt über Mundpropaganda von Freunden oder Verwandten kennenlernen und sich freiwillig melden, um Unterstützung zu erhalten.
Besonders positiv ist, dass die Teilnehmenden nicht nur Ausbildungsplätze suchen, sondern auch dazu motiviert werden, eine unabhängige und selbstbestimmte Lebensführung anzustreben. „Es geht nicht nur um einen Job oder eine Ausbildung, sondern um die Entwicklung einer eigenen Lebensperspektive“, erklärt Bellemann. Diese Herangehensweise trägt dazu bei, dass die jungen Menschen nicht nur kurzfristige Lösungen suchen, sondern langfristig gefestigte Zukunftsperspektiven entwickeln.
Das Projekt „Kompetenzagentur“, welches seit 2007 besteht, wird im Rahmen des regionalen Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg finanziell unterstützt. Es zielt darauf ab, Chancengleichheit zu fördern und der Ausgrenzung drohende Gruppen nachhaltig in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg ist ein wesentlicher Partner in diesem Unterfangen, indem es gezielt Initiativen unterstützt, die die gleichberechtigte Teilhabe fördern.
Für weitere Informationen über die angebotenen Dienstleistungen und die Vision der „Kompetenzagentur“ besuchen Sie die Webseiten www.jugendagentur-heidelberg.de und www.heidelberg.de/chancengleichheit.
