Die Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris 2024 hat bereits Geschichte geschrieben, indem sie das erste Event dieser Art außerhalb eines Stadions veranstaltete. Als am 26. Juli die Feierlichkeiten in der französischen Hauptstadt stattfanden, verwandelte sich die Seine in eine Bühne für ein spektakuläres Schauspiel, das mit Booten und künstlerischen Darbietungen entlang der Ufer ein völlig neues Erlebnis bot. Während viele die Kreativität und den Mut der Organisatoren lobten, blieb der professionelle Basketballspieler Evan Fournier, der an diesem Tag nicht anwesend war, unberührt von diesem Spektakel.
Obwohl die Veranstaltung viele Zuschauer inspirierte, gab es unter den Sportlern gemischte Gefühle. Fournier, der mit seinem Team in Lille war, um sich auf das bevorstehende Basketballturnier vorzubereiten, ließ keinen Zweifel daran, dass er die Eröffnungsfeier nicht vermisste. Auf die Frage eines Nutzers in einem Frage-Antwort-Format auf seinen sozialen Medien, ob er enttäuscht sei, nicht auf einem der Boote mitzufahren, antwortete er direkt: «Franchement, zéro regret» – übersetzt heißt das so viel wie „Ehrlich gesagt, null Bedauern.“
Die Ansichten eines Athleten
Fournier stellte klar, dass er die Veranstaltung an sich «schön» fand, aber die Art des Demonstrationsprogramms als nicht optimal für die Athleten empfand. Der Höhepunkt für Sportler, so argumentiert er, sei das Marschieren in einem voll besetzten Stadion, umgeben von anderen Sportlern aus der ganzen Welt. Dies sei ein einmaliges Erlebnis, das durch das vielleicht etwas weniger traditionelle Format der Zeremonie nicht erreicht werden könne.
Er würde es vorziehen, in einem Stadion zu marschieren, wo die Atmosphäre durch die Fans und den Zuschauermengen intensiviert wird. Fournier betonte echt, dass die Stimmung bei den Spielen in Lille, wo die französische Mannschaft um den Titel kämpfte, bedeutend angenehmer und mitreißender war als bei globalen Veranstaltungen, bei denen oft weniger „echte“ Fans anwesend sind. Seine ehrlichen Worte über die Eröffnung sind eine willkommene Abwechslung im oft mediengeplanten Umfeld des Sportes.
Abgesehen von seiner Kritik an der Eröffnungsfeier konnte Fournier jedoch auch positive Emotionen mitnehmen. Insbesondere ein Moment der „Kommunion mit dem Publikum“ nach einem Halbfinalspiel blieb ihm in Erinnerung. Diese Verbindung zwischen Sportlern und Fans, so erkannte er, ist ein essentielles Element des Sporterlebnisses. Der Fokus auf echtes Fan-Dasein und die Atmosphäre, die damit einhergeht, ist etwas, das in einem von Touristen dominierten Event schnell verloren gehen kann.
In einer Zeit, in der jeder Moment und jede Entscheidung des Eventmanagements unter den wachsamen Augen von Medien und Fans steht, wird die Stimme eines Athleten, der ganz offen über seine Erfahrungen spricht, mehr denn je geschätzt. Fournier hat den Mut, seine Meinung zu äußern und dabei ein Bild zu zeichnen, das authentischer und nachvollziehbarer ist als die inszenierten Phrasen, die oft in Medienberichten vorkommen. Ob Unterstützung für die Spiele oder nicht, seine Perspektiven bieten einen realistischen Einblick in das Sporterlebnis selbst.