Philipp Macionga, ein 19-jähriger Golfspieler aus Augsburg, steht am Anfang seiner Karriere als professioneller Golfer. Nach nur drei Wochen als Golfprofi nimmt er an der German Challenge teil, die im Wittelsbacher Golfclub in Neuburg ausgetragen wird. Sein Ziel? Möglichst unter die Top Ten zu kommen. Gleichzeitig ist der junge Athlet realistisch und sagt: „Wenn ich es über den Cut schaffe, muss ich zufrieden sein.“ Der Cut, eine Art Auswahlverfahren, findet nach dem zweiten Tag des viertägigen Turniers statt, und nur die besten Spieler kämpfen dann um den Pokal am Ende des Wochenendes.
Macionga hat erst jüngst die Entscheidung getroffen, als Profi zu starten. Lange Zeit hat er mit seiner Amateurkarriere gewartet, da er zuvor Teil der Mannschaft des Golfclubs Augsburg war, die in die erste Bundesliga aufgestiegen ist. „Ich wollte noch mit der Mannschaft spielen, und der Aufstieg in die erste Bundesliga ist ein guter Abschluss als Amateur“, erläutert er. Diese Erfahrung hat für ihn einen hohen Stellenwert, bevor er sich den Herausforderungen des Profisports widmet.
Die Anfänge und die Leidenschaft für Golf
Bereits im Alter von fünf Jahren begann Macionga mit dem Golfspielen, angeleitet von seinen Eltern, die selbst leidenschaftliche Golfer sind. Trotz früherem Interesse an Sportarten wie Fußball und Tennis hat sich sein Leben fast ausschließlich um den Golfsport gedreht. Sein Alltag besteht mittlerweile aus intensivem Training, sowohl in der Sporthalle als auch im Fitnessstudio. Das Augenmerk liegt vor allem auf Fitness und Athletik, was entscheidend für den Erfolg im Golf ist.
Der junge Athlet räumt mit dem weit verbreiteten Klischee auf, dass Golf eine exklusive oder wenig anspruchsvolle Sportart sei. „Wer eine große Schlagweite hat, ist klar im Vorteil, aber dazu braucht es Muskelzuwachs“, erklärt er. Die körperliche Fitness ist entscheidend, denn Golf erfordert viel Technik und Mobilität. Macionga weiß, dass Verletzungen immer eine Gefahr darstellen und dass eine gute körperliche Verfassung wichtig ist, um langfristig erfolgreich zu sein. „Bereits eine vierwöchige Krankheit kann schwerwiegende Folgen für die Form haben“, betont er.
Mentale Stärke und Teamgeist
Zusätzlich zur körperlichen Fitness bringt Macionga auch mentale Stärke mit, die im Golf von entscheidender Bedeutung ist. „Jeder Schlag bedeutet eine neue Herausforderung“, beschreibt er seine Faszination für den Sport. Die konstant wechselnden Bedingungen auf dem Platz, wie Windverhältnisse und Distanz zum Loch, machen jeden Schlag einzigartig und sorgen dafür, dass es nie langweilig wird. Diese ständige Anpassung an neue Umstände erfordert sowohl mentale Flexibilität als auch emotionales Gleichgewicht.
Seit acht Jahren wird Macionga von Felix Eibl, einem erfahrenen Golftrainer und Psychologen, ausgebildet. Ihre Zusammenarbeit hat ihm nicht nur die nötigen technischen Fähigkeiten vermittelt, sondern auch die mentale Stärke, die notwendig ist, um auf höchstem Niveau zu konkurrieren.
Mit einer soliden Vorahnung der Herausforderungen, die ihn im Wittelsbacher Golfclub erwarten, zeigt sich Macionga optimistisch. „Durch den alten Baumbestand sind die Bahnen schmal und der Platz insgesamt sehr lang“, erläutert er und gibt an, dass die 18 Löcher rund 6700 Meter umfassen. Die kleinen Greens stellen zudem eine zusätzliche Herausforderung dar.
Sein erster Durchgang, oder besser gesagt der erste „Flight“, findet am Donnerstag um 9.10 Uhr statt. Zusammen mit dem Engländer George Mason und dem Schweden Rasmus Holmberg geht es auf die Runde. Macionga erläutert, dass beim Golf jeder für sich selbst spielt, was zu einer entspannteren Atmosphäre unter den Spielern führt. „Ich habe auf der Tour viele Freunde, und ich verbringe gerne Zeit mit ihnen“, sagt er lächelnd.
Trotz seiner großen Begeisterung für den Golfsport hat er auch einen Plan B. Macionga hat sich ein Zeitlimit von drei bis vier Jahren gesetzt, um sich auf der Challenge-Tour in eine stabile Position zu bringen. „Ich will die volle Spielberechtigung, um weiter aufzusteigen“, fügt er hinzu. Sollte es mit seiner Sportkarriere nicht klappen, denkt er darüber nach, Medizin oder Architektur zu studieren. Doch seine derzeitige Priorität liegt klar auf dem Golfspielen und der bevorstehenden Herausforderung bei der German Challenge.