Am Landgericht Kiel wird derzeit ein innovatives Programm namens „LOGOS“ getestet, das dazu dienen soll, Massenverfahren schneller und effizienter zu bearbeiten. Die Software unterstützt Richter bei der Analyse von Fällen mit ähnlichen Merkmalen, indem sie automatisch mögliche Urteile und Textbausteine liefert. Das Ziel des Projekts ist es, die hohe Arbeitsbelastung bei Gerichten zu reduzieren, die durch viele ähnliche Klagen, wie bei Abgasskandalen oder privaten Krankenversicherungen, entsteht. Trotz einer Testphase von eineinhalb Jahren zeigt sich bislang jedoch keine tatsächliche Zeitersparnis, wie Richterin Luise Steinhausen anmerkt.
Das Programm, das bis Frühjahr 2025 weiter getestet werden soll, wird in Kooperation mit mehreren Partnern entwickelt und hat bislang Kosten von 185.600 Euro verursacht. Während das Justizministerium Schleswig-Holstein das Projekt als Erfolg bewertet und eine Ausweitung prüft, gibt es noch Herausforderungen zur vollumfänglichen Umsetzung der Software in der Gerichtspraxis. Zukünftige Integrationen von künstlicher Intelligenz könnten in Betracht gezogen werden, sobald technische und ethische Hürden überwunden sind. Weitere Informationen dazu finden sich hier.