Stephan Lowis, der CEO von EnviaM, dem größten Energieversorger in Ostdeutschland, fordert eine sofortige Kurskorrektur in der Energiepolitik. Im vergangenen Jahr flossen sage und schreibe vier Milliarden Euro für nicht produzierten Strom in Deutschland – ein alarmierender Betrag, den Lowis als untragbar erachtet. Um die ambitionierten Ziele der Bundesregierung zu erreichen, wo bis 2030 etwa 80 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen sollen, müsse der Ausbau von Wind- und Solaranlagen besser gesteuert werden.
Während Sachsen beim Ökostrom auf einem soliden Kurs ist und im gesamten EnviaM-Gebiet sogar mehr Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt als verbraucht wird, mangelt es an der erforderlichen Netzstruktur, um den rasanten Anstieg von neuen Erzeugungsanlagen zu bewältigen. Die Zahl der Anfragen für große Wind- und Solarkraftanlagen ist über die letzten vier Jahre erstaunlich um 590 Prozent gestiegen. Kleinere PV-Anlagen für Einfamilienhäuser verzeichnen sogar einen Anstieg von 1300 Prozent. Lowis betont jedoch, dass der Netzausbau mit diesem Wachstum nicht Schritt halten kann, was zu steigenden Kosten und ineffizienten Prozessen führt.
Die Notwendigkeit von Änderungen ist klar: Wenn neue Anlagen ungesteuert angeschlossen werden, drohen weitere Kostenexplosionen für die Verbraucher. Dabei sind Einsparungen bei der Kostenstruktur und eine strategische Planung unerlässlich. „Wir müssen effizienter werden und die Förderung für Erneuerbare überdenken“, so Lowis laut www.lvz.de.