Der Kinderschutzbund Gießen hat auf den kürzlich veröffentlichten 17. Kinder- und Jugendbericht reagiert, der die schwierige Lebenssituation junger Menschen in Deutschland beleuchtet. In dem ausführlichen Bericht, der von einer interdisziplinären Expertenkommission erstellt wurde, offenbaren sich die Wünsche von 5.381 Befragten im Alter zwischen fünf und 27 Jahren: Sie fühlen sich in Entscheidungen über ihre Lebenswelt nicht ausreichend eingebunden und verlangen mehr Mitbestimmung. „Die Forderungen nach Kindern- und Jugendrechten werden immer lauter“, sagt Marcus Engel, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Gießen.
Trotz bereits bestehender Projekte und Initiativen zur Stärkung der Kinder- und Jugendbeteiligung gibt es laut Engel noch viel zu tun. Die unterschiedlichen Lebenswelten von Kindern und Erwachsenen müssen besser verstanden werden, um Transparenz in Entscheidungsprozesse zu bringen. Besonders in der Stadtentwicklung sollten die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen frühzeitig in die Planung einfließen – nicht zuletzt in Bereichen wie dem öffentlichen Nahverkehr und der Spielplatzgestaltung. Die Herausforderungen, mit denen junge Menschen konfrontiert sind, werden zusätzlich durch globale Krisen wie Kriege und den Klimawandel verstärkt, was ein großes Bedürfnis nach Orientierung und Sicherheit bei ihnen hervorruft. Mehr Informationen über mögliche Partizipationsangebote gibt es auf der Webseite des Kinderschutzbundes Gießen.