Im Kreis Peine bleiben noch etwa fünf Prozent der Kartoffeln im Boden, während nördlich von Gifhorn sogar 20 bis 30 Prozent nicht geerntet sind. Die Erntezeit, die normalerweise Mitte Oktober endet, ist dieses Jahr außergewöhnlich. Niedersachsen erzielt vorläufige Ernteergebnisse von 6,3 Millionen Tonnen, was erstmals mehr als 50 Prozent der deutschen Kartoffeln aus dem Bundesland stammen lässt, wie Volker Peters von der Großhandelsgenossenschaft für Kartoffeln berichtet. Landwirt Frederik Böker bezeichnet die diesjährige Ernte als „durchschnittlich“ – eine positive Überraschung, da ursprünglich mit einer schwachen Ernte gerechnet wurde.
Die Preise für Kartoffeln sind jedoch drastisch gesunken. Vom Hochpreis von rund 65 Euro pro 100 Kilo zu Saisonbeginn sind sie nun auf etwa 16 Euro gefallen, was die Landwirte unvorbereitet trifft. Die Qualität der Ernte blieb dank milder Temperaturen und weniger Hitzetagen weitgehend intakt, aber die nassen Bedingungen führten zu Pilzproblemen. Böker kritisiert zudem politische Entscheidungen, die den Einsatz wirksamer Pflanzenschutzmittel einschränken und somit die Bekämpfung von Pilzen erschweren. Trotz Herausforderungen bleibt die Gesamtsituation für die Landwirte noch im Rahmen des Ertragbaren, wie Peters erklärt. Weitere Informationen und Details zur aktuellen Situation finden Sie auf www.paz-online.de.