Archäologen haben in Seddin, Brandenburg, eine sensationelle Entdeckung gemacht: Rund um das berühmte 3000 Jahre alte „Königsgrab“ wurde eine dichte Siedlung aus der späten Bronzezeit gefunden. Laut dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege stehen die Überreste von sieben Häusern in unmittelbarem Zusammenhang mit der bereits freigelegten „Halle des Königs“. Dieser Fund zeigt das immense Ausmaß der ehemaligen Siedlung und überrascht die Wissenschaftler.
Bran-denburgs Landesarchäologe, Franz Schopper, bezeichnete den Fund als „wahren Häusermeer“. Die Siedlung erstreckte sich über 2000 Quadratmeter und dürfte zwischen 200 und 300 Menschen beherbergt haben, vorwiegend Handwerker und Landwirte. Die Gebäude sind auf bemerkenswerte Weise überlagert, was auf eine jahrhundertelange Nutzung hinweist. Schopper betont, dass die Region in der späten Bronzezeit ein wichtiges Handelszentrum zwischen Nord- und Südeuropa war.
Fortlaufende archäologische Untersuchungen sind geplant, da die Funde auf internationalen Konferenzen, wie zuletzt in Rom, präsentiert werden sollen. Das „Königsgrab“ gilt als die bedeutendste Grabanlage des 9. Jahrhunderts vor Christus im nördlichen Mitteleuropa und ist Teil eines umfassenden Projekts zur kulturellen Vermarktung in Brandenburg. Weitere Details sind hier zu finden.