Der Medizin-Campus Bodensee (MCB) steht vor enormen finanziellen Herausforderungen und benötigt in den Jahren 2024 und 2025 schockierende 52,3 Millionen Euro an Zuschüssen von Stadt und Zeppelin-Stiftung. In diesem Jahr wird ein Verlust von fast 25 Millionen Euro in den Krankenhäusern in Friedrichshafen und Tettnang prognostiziert, zusätzlich sind für 2025 wegen einer laufenden Compliance-Untersuchung acht Millionen Euro eingeplant. Diese Untersuchung wurde nach dem tragischen Suizid einer Oberärztin eingeleitet, die zuvor interne Kritik geübt hatte.
Am Montag genehmigte der Gemeinderat einen weiteren Zuschuss von 6,3 Millionen Euro für 2024 sowie eine Erhöhung der finanziellen Hilfsmaßnahmen von 12 auf 18 Millionen Euro. Oberbürgermeister Andreas Brand äußerte, dass die Stadt nicht länger in der Lage sei, die Verluste des MCB dauerhaft auszugleichen, und bat den Bodenseekreis dringend um Unterstützung. Die politischen Gruppen im Gemeinderat zeigten sich überwiegend solidarisch, auch wenn ein kritisches Stimmenecho zu Äußerungen eines AfD-Ratsmitglieds aufkam, der die Entlassung eines Chefarztes anprangerte. MCB-Geschäftsführerin Anthea Mayer wandte sich während einer Sitzung gegen die Berichterstattung über die MCB-Probleme und betonte: „Nicht alles, was die Presse schreibt, ist wahr“ – ein Hinweis auf die angespannten Verhältnisse im Krankenhausverbund. Weitere Informationen finden sich in einem Artikel von www.schwaebische.de.