Ein ehemaliger Regensburger Domspatz erhebt schwere Vorwürfe gegen das Bistum Regensburg und fordert im Rahmen einer Zivilklage 350.000 Euro Schmerzensgeld wegen sexuellen, körperlichen und psychischen Missbrauchs. Die Klage wurde am Donnerstag beim Landgericht Regensburg eingereicht, bestätigt die Kanzlei des Nürnberger Rechtsanwalts Sven Markuske. Der 41-Jährige erhält bereits eine dreistellige Summe als freiwillige Anerkennungsleistung von der Kirche, berichtet www.katholisch.de.
Die Vorfälle sollen sich während seiner Schulzeit an der Vorschule der Domspatzen in Pielenhofen ereignet haben, als er zwischen acht und zehn Jahre alt war. Der Mann ist seit 2015 in psychiatrischer Behandlung und seit 2023 dauerhaft erwerbsgemindert. Um die Prozesskosten in Höhe von 17.500 Euro zu finanzieren, hat er eine Crowdfunding-Kampagne gestartet und bereits über 10.000 Euro gesammelt. In der Kampagne schildert er, wie er jahrelang die traumatischen Erlebnisse verdrängt hat und kritisiert die Höhe der bisherigen Unterstützungszahlungen der Kirche als unzureichend. Lebt er aktuell von der Grundsicherung, hat er sogar sein Auto verkauft, um die Klage finanzieren zu können.