In Magdeburg finden vom 28. Oktober bis zum 12. Dezember die Tage der jüdischen Kultur und Geschichte statt, und die aktuellen politischen Ereignisse im Nahen Osten werfen einen Schatten über die Feierlichkeiten. Organisator Norbert Pohlmann vom Forum Gestaltung betont, dass jüdisches Leben in der gegenwärtigen Lage prekär ist. Er sieht in diesen Tagen eine Chance, tolerant zu handeln und kulturelle Brücken zu bauen, besonders angesichts des 50. Todestages von Erich Kästner. Ein Theaterabend am 29. Oktober wird die Beziehung zwischen Kästner und der Lyrikerin Mascha Kaléko beleuchten, die unter dem NS-Regime litten.
Das Programm umfasst zahlreiche Veranstaltungen, darunter Konzerte mit kantoralem Repertoire am 3. November, gefolgt von einem Auftritt der jüdisch-ukrainischen Singer-Songwriterin Maria „Mascha“ Raykhman am 6. November. Am 9. November wird im Studiokino Magdeburg der Film „Die Ermittlung“, eine kraftvolle Reflexion über den Auschwitzprozess, gezeigt. Zudem finden Lesungen von Erich Mühsam und der Autorin Mirna Funk statt, die zur Diskussion und zum Austausch anregen sollen. Insgesamt erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm mit nahezu 30 Veranstaltungen, die sich der jüdischen Geschichte und Kultur widmen. Weitere Informationen sind auf www.mdr.de zu finden.