Bauvorhaben zur Hochwassersicherheit am Rhein genehmigt
In einer bisher beispiellosen Maßnahme haben Österreich und die Schweiz grünes Licht für ein ambitioniertes Bauprojekt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes am Rhein gegeben. Das österreichische Parlament hat einstimmig einen Staatsvertrag ratifiziert, der vorsieht, den Fluss für noch größere Hochwasser-Ereignisse zu rüsten, die statistisch betrachtet nur alle 300 Jahre auftreten.
Derzeit können bei starken Regenfällen bis zu 3.100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch den Alpenrhein fließen, was einem 100-jährlichen Hochwasser entspricht. Langfristig planen beide Länder, die Kapazität auf 4.300 Kubikmeter pro Sekunde zu erhöhen. Dieses ehrgeizige Vorhaben erfordert beträchtliche Investitionen von 2,1 Milliarden Euro und eine Bauzeit von voraussichtlich über zwei Jahrzehnten. Der Baubeginn ist frühestens für das Jahr 2027 geplant, mit einer Fertigstellung erst 20 Jahre später.
Im Rahmen des Projekts sollen entlang einer Strecke von 26 Kilometern mehr Raum für den Fluss geschaffen werden, der derzeit in einem begrenzten Kanal verläuft. Darüber hinaus ist geplant, den Rhein in einen natürlicheren Zustand zurückzuversetzen, um die Natur wieder in den Flusslauf zu integrieren. Dieser Umbau dient nicht nur dem Schutz vor Überschwemmungen, sondern auch dem Erhalt der Ökosysteme entlang des Rheintals und soll etwa 300.000 Menschen in der Region besser vor den Folgen von Hochwasser bewahren.
Das Abkommen zwischen Österreich und der Schweiz wurde bereits im Mai unterzeichnet und sieht vor, dass sich beide Länder die Kosten des Bauprojekts zu gleichen Teilen teilen. Während die österreichische Regierung das Vorhaben bereits abgesegnet hat, steht die Entscheidung des schweizerischen Parlaments noch aus. Die geplante Maßnahme markiert einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Hochwassersicherheit und des Umweltschutzes entlang des Rheins.