Die geheimnisvolle Welt der Augsburger Rechnungsbücher
Der Blick in die Vergangenheit kann faszinierende Einblicke in das städtische Leben des Mittelalters bieten. Die Augsburger Rechnungsbücher sind ein Schatz an Informationen über die Ausgaben und Einnahmen der Stadt zwischen 1320 und 1784.
Dieter Voigt, nach seiner Pensionierung, entschlüsselte die ersten 120 Jahre der Bücher und erstellte eine umfangreiche Datenbank, die nun online für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Diese Aufzeichnungen werfen ein neues Licht auf die Geschäfte, Steuern und alltäglichen Transaktionen, die das Leben in Augsburg prägten.
Die Rechnungsbücher enthalten verblüffende Details über die Honorare des Henkers für Hinrichtungen und die Steuerzahlungen der Huren an die Stadt. Es ist eine Chronik der Stadtgeschichte, die aus Zahlen und Aufzeichnungen jahrhundertealter Transaktionen besteht.
Abseits von Schlachten und Kriegen bieten die Augsburger Rechnungsbücher einen einzigartigen Einblick in das alltägliche Leben der Menschen im Mittelalter. Sie zeigen die wirtschaftliche Aktivität und die sozialen Strukturen einer Stadt, die über Jahrhunderte hinweg blühte und gedieh.
Voigts Arbeit hat es Forschern und Geschichtsinteressierten ermöglicht, ein neues Verständnis für die Entwicklung einer mittelalterlichen Stadt wie Augsburg zu gewinnen. Die Rechnungsbücher sind nicht nur ein Buchhalterei, sondern ein Fenster in eine vergangene Welt, die uns bis heute fasziniert und begeistert.