Demokratie und Mitbestimmung in Leipzig: Ein Blick auf die Arbeit von Mohammad Okasha
Die Stadt Leipzig ist in politischer Hinsicht ein Schmelztiegel verschiedener Meinungen und Interessen. Ein zentrales Thema in den letzten Jahren war das Engagement von Mohammad Okasha, dem ehemaligen Vorsitzenden des Migrant*innenbeirats. Seine Arbeit galt hauptsächlich der Unterstützung von Geflüchteten und Migrant*innen in der Stadt. Trotz seines Engagements und seiner Erfolge im Beirat, stellte sich heraus, dass die CDU ihn aus dem Gremium entfernen wollte. Dies führte zu einer Diskussion über die demokratischen Strukturen und die Mitbestimmung in Leipzig.
Okasha selbst äußerte in einem Interview mit der Leipziger Zeitung, dass er trotz seines Ausscheidens aus dem Beirat keine Verbitterung empfindet. Er kandidierte erfolglos für die Linken bei den Stadtratswahlen im Juni. Seine Entscheidung, sich politisch zu engagieren, basierte auf dem Wunsch, direkter Einfluss auf die Entscheidungsprozesse in der Stadt zu nehmen. Insbesondere die Themen Migration, Bildung und Förderung migrantischer Unternehmen lagen ihm am Herzen.
Ein zentrales Anliegen von Okasha ist die Forderung nach einem verstärkten Wahlrecht für Migrant*innen auf kommunaler Ebene. Er sieht darin eine Möglichkeit, direkter in die politischen Prozesse eingebunden zu werden und somit eine stärkere Vertretung zu erreichen. Durch seine jahrelange politische Erfahrung und sein Engagement für die Rechte von Geflüchteten und Migrant*innen bringt er eine wichtige Perspektive in die politische Diskussion in Leipzig ein.
Der Blick in die arabischsprachige Community zeigt jedoch eine wachsende Frustration und Entfremdung von den demokratischen Prozessen. Okasha berichtet von einem verlorenen Glauben an die Demokratie und eine steigende Skepsis gegenüber den etablierten Parteien. Die zunehmende Polarisierung und der Mangel an echter Mitbestimmung tragen dazu bei, dass sich viele Menschen aus den gesellschaftlichen Debatten zurückziehen.
In Anbetracht dieser Entwicklungen ruft Okasha dazu auf, einen ehrlichen Reflexionsprozess über Rassismus, Arroganz und koloniale Denkmuster zu starten. Er betont, dass die rechte Gefahr alle Bevölkerungsgruppen bedroht und fordert ein Umdenken in der Mehrheitsgesellschaft. Seine Erfahrungen als politischer Aktivist in Ägypten haben ihm gezeigt, wie kostbar die Mitbestimmung und die Freiheit der politischen Meinungsäußerung sind.
In einer Zeit, in der die Demokratie und die Mitbestimmung in Leipzig auf dem Prüfstand stehen, bietet die Arbeit von Mohammad Okasha wichtige Impulse für eine offene und inklusive politische Kultur in der Stadt.
– NAG