Belarus tritt der Shanghaier Sicherheitsorganisation bei
Die autokratisch geführte Republik Belarus, die offiziell der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) beigetreten ist, sorgt für Aufsehen in der internationalen Gemeinschaft. Die Unterzeichnung der Beitrittsdokumente durch hochrangige Staatsführer wie den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den chinesischen Partei- und Staatschef Xi Jinping fand während des SCO-Gipfels in Astana statt. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Wendepunkt für Belarus, das unter der Führung von Machthaber Alexander Lukaschenko steht, der als einer der letzten Diktatoren Europas gilt.
Die Aufnahme von Belarus in die SCO stärkt die Präsenz autoritärer Regime innerhalb der Organisation, die ursprünglich zur Kooperation in Sicherheitsfragen ins Leben gerufen wurde. Neben Belarus gehören auch Länder wie Russland, China, Indien, Pakistan und die zentralasiatischen Staaten Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan zur SCO. Dieser Block russlandfreundlicher Nationen bietet Putin eine Plattform, auf der er wohl kaum Kritik für seine aggressive Politik gegenüber der Ukraine zu erwarten hat.
Die Gespräche während des Gipfels in Astana zeigten auch das Interesse Chinas an einer friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts. Xi Jinping bekräftigte seine Bereitschaft, zusammen mit Russland an einer diplomatischen Beilegung des Krieges zu arbeiten. Trotz der anhaltenden Spannungen mit dem Westen signalisierte Putin mit seinem Besuch in Astana und den bilateralen Treffen mit anderen Staatschefs seine Bestrebungen, eine neue Weltordnung ohne dominante Rolle der USA anzustreben.
Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie sich das Schicksal der Ukraine inmitten der Verhandlungen und Abkommen zwischen den SCO-Mitgliedern weiterhin gestaltet. Die Türkei, die nicht zur SCO gehört, spielt unter der Vermittlung ihres Präsidenten Recep Tayyip Erdogan eine wichtige Rolle im Dialog mit Russland. Erdogans Einladung an Putin zu einem bilateralen Treffen in der Türkei verdeutlicht die vielschichtigen Beziehungen zwischen den Akteuren in dieser komplexen politischen Landschaft.
– NAG