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Venezuela: Spannende Präsidentenwahl im Krisenstaat – Hoffnung oder Stillstand?

Neuer Hoffnungsschimmer im Wahlkampf Venezuelas

Caracas (dpa) – Mit dem Beginn des Wahlkampfes in Venezuela, etwa drei Wochen vor der Präsidentenwahl, knistert die Spannung im krisengeplagten südamerikanischen Land. Während der autoritäre Amtsinhaber Nicolás Maduro das vereinte Volk beschwört und seine Uneinnehmbarkeit betont, setzt der vielversprechendste Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia auf die Wiederbelebung der Hoffnung und den Mut zum Voranschreiten.

Die Wahl am 28. Juli verspricht eine entscheidende Auseinandersetzung zu werden, bei der Maduro seine dritte Amtszeit anstrebt. Allerdings herrscht Skepsis unter Beobachtern hinsichtlich eines fairen und transparenten Wahlgangs. Zahlreiche Oppositionelle wurden jüngst festgenommen, und regierungskritische Stimmen fanden keine Zulassung zur Wahl. Neben dem Amtsinhaber buhlen neun weitere Kandidaten um die Gunst des Volkes, wobei der ehemalige Diplomat González Urrutia als aussichtsreichster Herausforderer gilt.

Trotz des harten Kerns von Anhängern der sozialistischen Regierungspartei macht sich in der Bevölkerung zunehmend Unzufriedenheit breit, bedingt durch die katastrophale wirtschaftliche und humanitäre Lage. Analysten und Umfragen prophezeien eine ernsthafte Bedrohung für den autokratischen Staatschef bei der Wahl, der nach elf Jahren an der Macht möglicherweise vor einem Abwahl-Szenario steht. Die Frage bleibt jedoch, ob er eine Niederlage akzeptieren würde.

Venezuela steckt seit geraumer Zeit in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise fest. Die einst blühende Nation mit reichhaltigen Erdölvorkommen leidet unter Missmanagement, Korruption und internationalen Sanktionen. Laut Angaben der Vereinten Nationen haben in den letzten Jahren über sieben Millionen Menschen das Land aufgrund von Armut und Gewalt verlassen. Die Zukunft Venezuelas hängt also nicht nur von der Wahl, sondern auch von der Fähigkeit der neuen Regierung ab, die tiefgreifenden Probleme des Landes zu bewältigen und den Menschen wieder Hoffnung zu schenken.

NAG

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