Baden-WürttembergLudwigsburg

Nachtflüge über Pattonville: Anwohner kämpfen gegen Lärmbelastung

Rettungshubschrauber in Pattonville: Wie Nachtflüge die Anwohner besorgt machen

Im idyllischen Pattonville im Kreis Ludwigsburg sorgt die geplante Möglichkeit für Rettungshubschrauber, auch in der Nacht starten zu dürfen, für großen Unmut bei den Anwohnern. Die Bewohner fürchten gesundheitliche Schäden durch den zusätzlichen Lärm, der mit den Nachtflügen einhergehen würde. Ein Gutachten des Landes, das den Nachtflugbetrieb als unbedenklich einstuft, wird von den Anwohnern stark angezweifelt.

Anwohner sorgen sich um ihre Nachtruhe

Die Bebauung um den Flugplatz Pattonville liegt nur knapp 200 Meter entfernt, was bedeutet, dass der Lärm der startenden und landenden Hubschrauber unmittelbar in die Gärten der Anwohner dringt. Während tagsüber Flugbewegungen schon zur gewohnten Geräuschkulisse gehören, sind Nachtflüge für die Bewohner eine neue Belastung. Zu Beginn wurden den Anwohnern versichert, dass es keine Nachtflüge geben würde, was sich nun mit den neuen Plänen des Landes als unrichtig herausstellt.

Die Anwohner sehen sich nun mit der Herausforderung konfrontiert, gegen die geplanten Nachtflüge vorzugehen, obwohl sie grundsätzlich keine Einwände gegen den Rettungshubschrauber selbst haben. Besonders besorgniserregend ist die mögliche Auswirkung des Lärms auf die Nachtruhe und die Gesundheit der Anwohner, die durch regelmäßige nächtliche Aufwachreaktionen negative Folgen auf die Psyche befürchten.

Streit um Lärmgutachten und Alternativen

Die Anwohner halten das vom Regierungspräsidium Stuttgart beauftragte Gutachten, das den Nachtflugbetrieb als unbedenklich einschätzt, für fehlerhaft. Messungen der Lärmbelastung durch die Anwohner zeigen deutlich höhere Werte als im Gutachten berechnet. Der maximal gemessene Schallpegel liegt bei 85 Dezibel, was über den empfohlenen Werten der Weltgesundheitsorganisation für Nachtfluglärm liegt.

Trotz der Einwände der Anwohner scheint das Land die geplanten Nachtflüge vorantreiben zu wollen, was zu Frustration und Ärger unter den Bewohnern führt. Die Anwohner sind bereit, Kompromisse einzugehen, schlagen jedoch eine Verlagerung des Helikopters auf den hinteren Teil des Flugplatzes vor, um die Lärmbelastung für die Anwohner zu reduzieren.

Schreiben des Landrats sorgt für Diskussion

Landrat Dietmar Allgaier wirbt aktiv für die Einführung von Nachtflügen ab Pattonville, da er ohne diese die Versorgungssicherheit der Patienten im Kreis gefährdet sieht. Diese Aussage stößt auf starken Widerstand seitens der Anwohner, die die negativen Auswirkungen des zusätzlichen Lärms auf ihre Lebensqualität betonen. Die Stadtverwaltung Kornwestheim spricht sich für Maßnahmen wie Lärmschutzwände und größere Abstände zur Wohnbebauung aus, um die Belastung der Anwohner zu minimieren.

Aktuell haben die Anwohner noch bis zum 19. Juli die Möglichkeit, Einwendungen gegen den Nachtflugbetrieb einzureichen, bevor das Regierungspräsidium über die Genehmigung entscheidet. Die Zukunft des Rettungshubschraubers in Pattonville bleibt somit weiterhin Gegenstand hitziger Diskussionen und Auseinandersetzungen.

NAG

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