Bevölkerungszensus 2022: Neue Finanzverteilung zwischen den Bundesländern
In der kürzlich veröffentlichten Auswertung des Bevölkerungszensus 2022 zeigt sich eine grundlegende Veränderung in der Finanzverteilung zwischen den Bundesländern. Das Ifo-Institut stellt fest, dass insbesondere Bremen und das Saarland von den korrigierten Einwohnerzahlen profitieren. Diese Korrekturen führen dazu, dass Bremen künftig pro Einwohner 242 Euro und das Saarland 192 Euro mehr erhalten. Diese finanziellen Zuwendungen sind das Ergebnis der nach oben korrigierten Einwohnerzahlen.
In Kontrast dazu stehen jedoch die Verluste anderer Bundesländer. Berlin ist dabei mit einem Minus von 129 Euro pro Einwohner der größte Verlierer, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit minus 107 Euro und Hamburg mit minus 103 Euro. Die neuen Zensusdaten zeigen, dass in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen weniger leben als zuvor angenommen. Dies hat direkte Auswirkungen auf den Länderfinanzausgleich, der sich maßgeblich auf den Bevölkerungszahlen basiert. Demnach müssen Länder, deren Einwohnerzahlen nach unten korrigiert wurden, mit entsprechenden finanziellen Einbußen rechnen.
Das Ifo-Institut weist darauf hin, dass Nordrhein-Westfalen trotz geringer Mehreinnahmen pro Einwohner den größten absoluten Gewinn verzeichnen wird. Mit zusätzlichen Einnahmen von etwa 584 Millionen Euro pro Jahr wird Nordrhein-Westfalen finanziell am stärksten profitieren. Pro Einwohner entspricht dies lediglich 32 Euro mehr, was im Vergleich zu anderen Bundesländern eher bescheiden ausfällt.
– NAG