Lungenkrebs-Früherkennung für Raucher: Ein wichtiger Schritt in Sachsen-Anhalt
In der Gesundheitspolitik Sachsen-Anhalts steht ein bedeutender Schritt bevor: Am 1. Juli 2024 trat die Lungenkrebs-Früherkennungsverordnung (LuKrFrühErkV) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUV) in Kraft. Diese Maßnahme ermöglicht Rauchern und ehemaligen Rauchern unter bestimmten Voraussetzungen die Durchführung einer strahlungsarmen CT-Untersuchung (LDCT) zur frühzeitigen Erkennung von Lungenkrebs.
Der führende Experte auf diesem Gebiet, Univ. Prof. Dr. med. Thorsten Walles von der Universitätsmedizin Magdeburg, begrüßte diese Verordnung als einen Schritt in die richtige Richtung. Er betonte die Bedeutung eines Screeningprogramms für die frühe Erkennung von Lungenkrebs, was zu einer verbesserten Behandlung und höheren Heilungschancen führen kann.
Derzeit erkranken in Deutschland jährlich etwa 57.000 Menschen an Lungenkrebs, wobei über 45.000 von ihnen sterben, häufig aufgrund einer späten Diagnose. Ein umfassendes Früherkennungsprogramm könnte die Sterblichkeitsrate deutlich senken. Länder wie die USA, Kanada und die Niederlande haben bereits erfolgreiche LDCT-Screeningprogramme etabliert.
Die neue Verordnung eröffnet nun erstmals die Möglichkeit zur Anwendung von LDCT in Deutschland. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) wird nun prüfen, ob die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für diese Maßnahme übernehmen und entsprechende Richtlinien festlegen werden.
Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft wird das kommende Programm aktiv unterstützen. Es wird voraussichtlich etwa zwei Jahre dauern, bis die gesetzlichen Krankenkassen das Programm vollständig implementieren.
Wir laden alle Interessierten herzlich ein zur Online-Sprechstunde am 11. September 2024 um 15:00 Uhr, bei der Prof. Walles diesen Ansatz ausführlich erläutern wird. Hier erhalten Sie weitere Informationen und haben die Möglichkeit zur Anmeldung.
Prof. Dr. Thorsten Walles ist Leiter der Thoraxchirurgie am DKG-zertifizierten Lungenkrebszentrum der Lungenklinik Lostau und am Universitären Lungenzentrum des Universitätsklinikums Magdeburg. Zusätzlich ist er Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie.
– NAG