Umweltbewusste Renovierungen: Denkmalschutz und nachhaltige Energiegewinnung in Mansfeld-Südharz
Die Zeiten, in denen Denkmalschutz und Photovoltaikanlagen unvereinbare Konzepte schienen, sind in Mansfeld-Südharz vorbei. Eigentümer denkmalgeschützter Immobilien zeigen zunehmend Interesse daran, ihre Dächer mit Solaranlagen auszustatten. Diese Entwicklung wird durch einen Runderlass ermöglicht, der es seit Dezember 2023 erleichtert, Genehmigungen für solche Anlagen zu erhalten. Laut Romy Stietz, Sprecherin der Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz, wurden seitdem insgesamt 29 Anträge für PV-Anlagen auf Denkmälern gestellt.
Im Vergleich zum großen Boom in anderen Regionen ist die Entwicklung in Mansfeld-Südharz noch verhalten, aber die Bereitschaft zur nachhaltigen Energiegewinnung steigt. Beispielsweise erhielten in diesem Jahr bereits zehn Denkmäler die Genehmigung, PV-Anlagen zu installieren. Zu den begehrten Standorten zählen das Nebengebäude eines Rittergutes in Klosterrode, die Durchfahrt zum Schloss Mansfeld, Gebäude und Industriehallen der Malowa Bahnwerkstatt in Benndorf sowie das Technische Rathaus in Sangerhausen.
Obwohl die Genehmigungen erleichtert wurden, sind Ablehnungen weiterhin möglich, insbesondere wenn Maßnahmen erforderlich sind, um Eingriffe in das Erscheinungsbild zu minimieren. Dies könnte die Wahl geeigneter Standorte auf dem Grundstück oder farbliche Anpassungen der Module umfassen. Eine Bedingung für die Installation ist, dass die Solaranlage vorwiegend den Energiebedarf des Denkmals decken muss.
Gerhard Kellner, Geschäftsführer der Benndorfer Bahnwerkstatt, berichtet von einem Investor aus Bayern, der Interesse an mehreren Dachflächen für PV-Anlagen hat. Andere, wie Glen Meinhardt aus Klosterrode, haben ihre Pläne aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen verschoben. Angesichts der aktuellen Einspeisevergütung lohne sich die Investition in Solaranlagen auf Denkmälern für manche Eigentümer nicht mehr.
Insgesamt spiegelt die Zunahme der Genehmigungen für PV-Anlagen auf Denkmälern in Mansfeld-Südharz nicht nur die steigende Umweltbewusstsein der Bevölkerung wider, sondern zeigt auch die positive Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Nutzung historischer Gebäude.
– NAG
