Bayern

Ungleichheit bei Unternehmensansiedlungen: Oberbayern dominiert – ländliche Regionen benachteiligt

Staatlich geförderte Firmenansiedlungen in Bayern: Chancen für ländliche Regionen?

Laut einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen gibt es in Bayern ein deutliches Ungleichgewicht bei staatlich unterstützten Unternehmensansiedlungen. Über drei Viertel aller Ansiedlungen, betreut von der Agentur „Invest in Bavaria“ im Jahr 2023, fanden in Oberbayern statt. Dies wirft die Frage auf, ob ländliche Regionen benachteiligt sind.

Der Grünen-Abgeordnete Ludwig Hartmann spricht von einer alarmierenden Konzentration auf Oberbayern, die zu einer Vernachlässigung des restlichen Bayerns führt. Er fordert eine rasche Änderung dieser Situation, um Chancengleichheit zu gewährleisten.

Besonders betroffen ist der ländliche Raum, der im Vergleich zu Ballungsräumen stets das Nachsehen hat. Laut Statistiken wurden 2023 nur acht Projekte im allgemeinen ländlichen Raum unterstützt, während 52 in Verdichtungsräumen gefördert wurden. Hartmann kritisiert die Förderung von Unternehmen im überhitzten Großraum München und fordert stattdessen eine Fokussierung auf strukturschwächere Gebiete, um dort die Wirtschaft anzukurbeln.

Das Wirtschaftsministerium betont jedoch, dass „Invest in Bavaria“ auch den ländlichen Raum im Blick hat und versucht, Investoren von den Vorzügen dieser Regionen zu überzeugen. Letztendlich liegt die Entscheidung jedoch immer beim Investor.

Es bleibt abzuwarten, ob die Diskussion um die Verteilung staatlicher Fördergelder zu einer gerechteren Chancenverteilung zwischen Städten und ländlichen Regionen führen wird. Die Debatte um eine ausgewogene Standortpolitik in Bayern wird sicherlich in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.

NAG

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