Der Rostocker Große Atlas, ein monumentales Kartenwerk aus dem 17. Jahrhundert, feiert seinen 360. Geburtstag. Dieses seltene Jubiläum wird im Kulturhistorischen Museum mit einer Sonderausstellung gewürdigt, die Besuchern und Buchliebhabern eine einzigartige Gelegenheit bietet, dieses historische Werk zu bestaunen.
Einblick in die europäische Weltsicht des 17. Jahrhunderts
Der Rostocker Große Atlas, das drittgrößte Buch der Welt, beeindruckt nicht nur durch seine Größe von 1,66 Metern Höhe und einer Breite von über zwei Metern im aufgeklappten Zustand, sondern vor allem durch seine 32 großformatigen Wandkarten. Diese Karten bieten faszinierende Einblicke in die europäische Weltsicht des 17. Jahrhunderts, von der Darstellung Amerikas bis zu den fehlenden Informationen über das nordamerikanische Inland.
Ein kostbares Werk mit großer kultureller Bedeutung
Die aktuelle Ausstellung des Rostocker Großen Atlas ist die erste seit zehn Jahren und dauert bis zum 6. Oktober. Normalerweise wird das Buch in den Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Rostock aufbewahrt. Der Transport ins Museum wurde sorgfältig vorbereitet, um das wertvolle Werk zu schützen.
Der historische Hintergrund des Atlas und seines Auftraggebers Herzog Christian Louis ist faszinierend. Der Herzog, der sich nach dem französischen König „Louis“ nannte, ließ das Buch als Symbol seiner Macht und strategisches Hilfsmittel fertigen. Die Ausstellung beleuchtet das höfische Leben des 17. Jahrhunderts und die Persönlichkeit des Herzogs, der einen Großteil seiner Regierungszeit in Frankreich und den Niederlanden verbrachte.
Wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung
Heute hat der Rostocker Große Atlas eine immense wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung. Er ist eine wichtige Quelle für Geografen, Geistes- und Kulturwissenschaftler, die die Europäische Weltsicht des 17. Jahrhunderts erforschen. Die Ausstellung anlässlich seines 360. Geburtstags bietet eine einzigartige Gelegenheit, dieses historische Meisterwerk aus nächster Nähe zu betrachten und zu erleben.
Material der dpa.
– NAG