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Umweltschützer wehren sich gegen geplante Gasbohrungen vor Borkum

Berlin (ots)

Die Bedeutung der Umweltbewegung in Niedersachsen

Die Entscheidung der Landesregierung Niedersachsen, die Zerstörung geschützter Riffe vor Borkum für fossile Gasbohrungen freizugeben, hat nicht nur rechtliche, sondern auch soziale und umweltpolitische Auswirkungen auf die Region. Durch den Eingriff in die Natur könnte eine der letzten Rückzugsorte für artenreiche Meereslebewesen gefährdet werden.

Wer sind die Akteure und was steht auf dem Spiel?

Im Zentrum der Auseinandersetzungen steht der niederländische Konzern One-Dyas, dessen Gasbohrungen für die Energieversorgung der Region als notwendig erachtet werden. Die deutsche Umwelthilfe (DUH), der BUND Niedersachsen und die Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland betrachten dies jedoch als einen schweren Eingriff in die fragile Ökologie der Nordsee.

Constantin Zerger von der DUH äußert sich entschieden: „Die Drohung von One-Dyas mit Schadensersatz, die nun ans Licht gekommen ist, ist ein deutlicher Beweis dafür, dass Profit vor Umweltschutz geht.“ Die Organisationen kündigen an, nicht nur rechtliche Schritte gegen die Erlaubnis einzuleiten, sondern auch dem ökologischen Bewusstsein in der Bevölkerung Gewicht zu verleihen.

Rechtliche Schritte und öffentliche Mobilisierung

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat einen umstrittenen Genehmigungsprozess durchlaufen, um den Bau der benötigten Infrastruktur zu gestatten. Die Widerstandskraft der Umweltaktivisten ist ungebrochen, und sie wollen durch eine Mobilisierung der Öffentlichkeit Druck auf die Regierung ausüben. Dabei soll vor allem das Bewusstsein für die Gefahren von fossilen Brennstoffen geschärft werden.

Die Reaktionen der lokalen Gemeinschaft

Bernd Meyerer von der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland stellt klar: „Hier geht es nicht nur um Natur, sondern auch um die Lebensqualität der Menschen auf den Inseln. Unsere Gemeinschaft ist in Gefahr, und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Stimmen der Bürger zu Gehör zu bringen.“

Demgegenüber betont Susanne Gerstner vom BUND, dass die Motivation hinter diesen Bohrungen nicht auf einem tatsächlichen Bedarf beruht, sondern auf der Profitmaximierung des Gaskonzerns. Die debattierte Gasförderung wird als überflüssig erachtet in Anbetracht der bereits bestehenden erneuerbaren Energiequellen.

Schutz der Nordsee und ihre Artenvielfalt

Warum ist dieser Streit so wichtig? Der Schutz der geschützten Riffe ist nicht nur eine umweltpolitische Frage, sondern eine Notwendigkeit für das Überleben vieler bedrohten Arten wie der Kegelrobbe und des Schweinswals. Im Kontext des Klimawandels und des Artensterbens wird die Entscheidung, auf fossile Ressourcen zu setzen, als gefährlich für das gesamte Ökosystem angesehen.

Fazit und Ausblick

Die aktuellen Entwicklungen rund um die Genehmigung von Gasbohrungen vor Borkum stehen exemplarisch für den Kampf zwischen kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen und langfristigem Umwelt- und Klimaschutz. Die Organisationen setzen nun auf ein verstärktes rechtliches Vorgehen und die Mobilisierung der Gemeinschaft, um gegen diese Entscheidung anzutreten.

NAG

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