Mobile Stadtmöbel: Ein umstrittenes Experiment in Castrop-Rauxel
Die Stadt Castrop-Rauxel hat mit den „Stadt-Terrassen“ ein temporäres Projekt gestartet, um die Attraktivität ihrer Altstadt zu erhöhen. Im Juli 2023 wurden die farbenfrohen, mobilen Sitzgelegenheiten von ihrem ursprünglichen Standort auf dem Marktplatz an die Wittener Straße und den Biesenkamp umgezogen. Diese Maßnahme hat sowohl positive als auch kritische Resonanz hervorgerufen.
Umfrage zeigt überraschende Unterstützung
Die Stadtverwaltung kündigte kürzlich an, dass die Rückmeldungen zu den Stadt-Terrassen überwiegend positiv ausgefallen sind. Bürger wurden eingeladen, an einer Umfrage teilzunehmen, um ihre Meinungen zu den Sitzgelegenheiten zu äußern. Die Umfrage läuft weiterhin, bis die Möbel Ende Juli in eine andere Kommune weitergeschickt werden. Dieses Bürgerengagement zeigt das Interesse und die Sorge der Bevölkerung für die gestalterische Entwicklung ihres urbanen Raums.
Kritik von Händlern und Anwohnern
Die repositionierten Stadt-Terrassen haben jedoch auch negative Kommentare hervorgerufen. Besonders betroffen fühlten sich lokale Händler und Gastronomen, die sich über den Verlust von Parkflächen beschwert haben. Vor allem vor dem Liefer-Imbiss Prima Fila und der PHD Kinderwelt gab es Unmut über die Veränderung. Zudem äußerte die 87-jährige Margrit Apelhorst als Anwohnerin, dass die neuen Möbel zu nah an der stark befahrenen Straße seien und die Sicherheit gefährdeten.
Das Konzept der Stadt-Terrassen im Detail
Die Stadt-Terrassen sind unterschiedliche, teils bepflanzte Module, die als temporäre Straßenmöblierung fungieren und Teil eines Projekts des Zukunftsnetz Mobilität NRW sind. Dieses Experiment soll dazu beitragen, die Qualität der Park- und Straßenräume zu verbessern und gleichzeitig verhinderte Parkflächen in einladendere Aufenthaltsorte zu verwandeln. Die Auswahl der neuen Standorte wurde in Anbetracht der Kritiken angepasst, um den Bedürfnissen der Anwohner und Händler besser gerecht zu werden.
Ausblick auf die zukünftige Gestaltung
Die Umfrageergebnisse und das Feedback der Bürger werden entscheidend für die künftige Nutzung und Anordnung der Stadt-Terrassen sein. Trotz der umstrittenen Meinungen zeigt die große Teilnehmerzahl an der Umfrage, dass die Castroper Bürger ein starkes Interesse daran haben, wie ihr öffentlicher Raum gestaltet wird. Die Stadt steht vor der Herausforderung, einen Ausgleich zwischen den Bedürfnissen der Anwohner, Händler und der breiteren Gemeinschaft zu finden, um die Innenstadt weiter zu revitalisieren und lebendiger zu gestalten.
– NAG