GesundheitNordrhein-Westfalen

Krankheitszahlen in NRW steigen: Psychische Erkrankungen im Fokus

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnet NRW mit einem Krankenstand von 5,9 Prozent einen alarmierenden Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen um 21 Prozent, was die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Unterstützung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz unterstreicht.

22.07.2024 – 14:49

DAK-Gesundheit

Steigende Krankheitsraten in Nordrhein-Westfalen: Ein Blick auf psychische Erkrankungen

Im ersten Halbjahr 2024 zeigt sich ein alarmierender Trend in der Arbeitswelt Nordrhein-Westfalens. Die DAK-Gesundheit berichtet von einem Krankenstand von 5,9 Prozent, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellt. Besondere Besorgnis erregt der Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen, der um 21 Prozent zugenommen hat.

Psychische Erkrankungen: Ein wachsendes Problem

Die Analyse der DAK-Gesundheit, die Daten von rund 390.000 versicherten Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen umfasst, zeigt, dass Depressionen und ähnliche Störungen einen erheblichen Teil der Fehlzeiten ausmachen. So wurden im ersten Halbjahr 2024 199 Fehltage je 100 Versicherte verzeichnet, im Vergleich zu 165 im Vorjahreszeitraum. Klaus Overdiek, der Landeschef der DAK-Gesundheit, äußert sich besorgt über diesen Trend: „Die Beschäftigten in Deutschland stehen in diesen Krisenzeiten unter Druck. Arbeitgeber sollten verstärkt auf die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden achten.“

Belastungen im Berufsleben: Ein Indikator für die Gesundheit der Mitarbeiter

Laut der DAK-Studie hatten über 52 Prozent der Beschäftigten in der Region mindestens einmal im ersten Halbjahr eine Krankschreibung. An jedem Tag waren durchschnittlich 59 von 1.000 Arbeitnehmern krankgeschrieben. Neben psychischen Erkrankungen sind Atemwegserkrankungen wie Husten und grippale Infekte die häufigsten Gründe für Arbeitsausfälle, gefolgt von Muskel-Skelett-Problemen, die insbesondere für Rückenschmerzen verantwortlich sind.

Regionaler Vergleich: NRW im Fokus

Der Krankenstand in Nordrhein-Westfalen liegt leicht über dem bundesweiten Durchschnitt von 5,7 Prozent. Diese Zahlen weisen darauf hin, dass die gesundheitlichen Herausforderungen in der Region möglicherweise intensiver wahrgenommen werden als anderswo. Der Anstieg der Krankschreibungen betrifft nicht nur individuelle Beschäftigte, sondern hat auch weitreichende Konsequenzen für Unternehmen und die gesamte Wirtschaft.

Unterstützungsangebote für Unternehmen

Um diesen besorgniserregenden Entwicklungen entgegenzuwirken, bietet die DAK-Gesundheit diverse Programme im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) an. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern und präventive Maßnahmen zu implementieren. Arbeitgeber sind aufgerufen, solche Angebote zu nutzen, um die psychische und physische Gesundheit ihrer Belegschaft zu stärken.

Der Anstieg der Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf für Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern und damit auch den wirtschaftlichen Erfolg langfristig zu sichern.

NAG

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