Die Entscheidung des Bistums Dresden-Meißen, extremistische Akteure aus kirchlichen Gremien auszuschließen, ist ein bedeutender Schritt in der Auseinandersetzung mit Extremismus innerhalb religiöser Gemeinschaften. Diese neuen Regelungen treffen in einer Zeit ein, in der gesellschaftliche Spannungen zunehmen und Extremismus in verschiedenen Formen erstarkt.
Neue Richtlinien für die Gremienarbeit
Die Diözese hat unter der Leitung von Bischof Heinrich Timmerevers eine umfassende Anpassung der Wahl- und Gremienordnung beschlossen. Menschen, die extremistische Positionen vertreten, sollen künftig von der Mitarbeit in Pfarreigremien ausgeschlossen werden. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Glaubwürdigkeit der Kirche in der Öffentlichkeit gewahrt bleibt.
Indikatoren für den Ausschluss
Eine zentrale Regelung besagt, dass eine „kirchenfeindliche Betätigung“, die geeignet ist, die Glaubwürdigkeit der Kirche zu gefährden, zu einem Ausschluss führen kann. Dazu zählen nicht nur öffentliche extremistischer Äußerungen, sondern auch die Mitgliedschaft in entsprechenden Parteien oder Organisationen. Besonders auffällig ist dabei, dass trotz der nicht expliziten Erwähnung der AfD, die Bischöfe sich in ihrem Papier „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ von dieser Partei distanzieren.
Kontext der Entscheidung
Diese Neuregelung tritt in kraftvolle Zeiten, da im September in Sachsen die Landtagswahl ansteht. Die AfD hat in aktuellen Umfragen eine führende Position, was die Dringlichkeit einer klaren Positionierung seitens der Kirche unterstreicht. Das Bistum veröffentlicht daher auch diese Regelung, um einer Ausgrenzung von extremistischen Haltungen entgegenzuwirken und die Werte einer respektvollen und solidarischen Gemeinschaft zu schützen.
Auswirkungen für die Gesellschaft
Der Schritt des Bistums ist nicht isoliert zu betrachten. Schon im Juli hatte das Bistum Magdeburg ähnliche Maßnahmen erlassen, die eine Teilnahme von Extremisten in kirchlichen Gremien verbieten. Dies zeigt einen wachsenden Trend in der katholischen Kirche, aktiv gegen Extremismus einzutreten und den Einfluss extremistischer Ideologien in religiösen Gemeinschaften zu minimieren.
Wohin geht die Reise?
Die neue Ordnung ist sofort gültig und wird in den kommenden Wahlen zu den Ortskirchenräten im November erste Wirkung zeigen. Während sich die Kirche in einem tiefgreifenden Wandel befindet, bleibt abzuwarten, wie diese Maßnahmen von der Gemeinde und der breiten Öffentlichkeit aufgenommen werden. Die Bistümer insgesamt scheinen jedoch einen klaren Kurs einzuschlagen, der Extremismus überall dort, wo er auftritt, entschieden begegnet.
Mit diesen Vorkehrungen stellt das Bistum Dresden-Meißen klar, dass es jede Form von Extremismus ablehnt, und bekräftigt erneut den Wert von Menschenwürde und Solidarität in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft.
– NAG