In der aktuellen Beobachtungszeit rund um Weiden können viele Jungstörche aus nächster Nähe beobachtet werden, die sich auf ihre bevorstehende Reise in die Winterquartiere vorbereiten. Der Anblick dieser Vögel hat sowohl bei Einheimischen als auch bei Tierliebhabern große Aufmerksamkeit erregt.
Versammeln für den Abflug
Die Jungstörche, die in den letzten Wochen vermehrt zu sehen sind, zeigen ein Verhalten, das für viele Laien neu und faszinierend ist. Ihr verwaister Standort auf dem Dach des Alten Schulhauses lässt darauf schließen, dass die jungen Vögel immer unabhängiger werden. „Sie werden langsam flügge“, erklärt Helga Bradatsch, die sich um die Störche kümmert. Dieses Ausfliegen ist ein aktives Zeichen dafür, dass die Jungvögel ihren Radius erweitern und das Nest zunehmend verlassen.
Gefahren und Herausforderungen der Reise
Für viele ist es nicht nur eine aufregende Zeit, sondern auch eine besorgniserregende, wenn diese Vögel in großen Gruppen zusammenkommen. Eine aufmerksame Bürgerin meldete am Montag, dass mehrere Jungstörche in der Nähe des Hammerwegs gesichtet wurden. Solche Anrufe erreichen die Storchenexpertin regelmäßig. „Es besteht jedoch keinerlei Gefahr. Es sind lediglich Jungstörche, die sich versammeln, um gemeinsam in Richtung Süden zu fliegen“, beruhigt Bradatsch die Tierfreunde und erklärt weiter, dass diese Vögel oft einige Wochen früher als ihre Altvögel aufbrechen. Dieses Sammeln in Gruppen ist eine wichtige Strategie, um die Sicherheit des Nachwuchses während der langen Reise zu gewährleisten.
Winterquartiere und Rückkehr
Die Reise der Störche ist alles andere als unproblematisch. Sie legen Tausende von Kilometern zurück und müssen auf viele Herausforderungen achten. Anhand eines „inneren Kompasses“ beginnen die Jungvögel ihre Reise, die oft im Spätsommer stattfindet. Für die erfahrenen Altvögel ist dies der Zeitpunkt der Rückkehr nach Europa, während die Jungstörche im besten Fall direkt nach Afrika oder Südspanien fliegen. Bemerkenswert ist, dass einige Störche in den letzten Jahren aufgrund milder Winter in Deutschland geblieben sind, solange annehmbares Futter verfügbar ist.
Die Bedeutung für die Gemeinschaft
Diese saisonalen Veränderungen und das Treiben der Jungstörche haben nicht nur ökologische Bedeutung, sondern beeinflussen auch das soziale Gefüge der Gemeinde Weiden und der umliegenden Oberpfalz. Die Bürger haben durch ihre Beobachtungen die Möglichkeit, sich aktiv mit der Natur auseinanderzusetzen, was das Bewusstsein für Vogelschutz und das lokale Ökosystem stärkt. Veranstaltungen oder informelle Treffen unter Vogelliebhabern könnten in der Zukunft dazu beitragen, dieses Interesse weiter zu fördern und den Anwohnern zu helfen, die Schönheit der Natur wertzuschätzen.
– NAG