Die Sanierung des Schweigerblocks in Weiden ist beinahe abgeschlossen und hat bedeutende Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft. Der im Stadtteil Stockerhut gelegene Wohnbau, errichtet von der Baugenossenschaft Familienheim 1925, bietet in sechs Gebäuden insgesamt 33 Wohnungen und trägt maßgeblich zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum bei.
Angebot für junge Familien und kleine Haushalte
Die neu sanierten Wohnungen sind insbesondere für junge Familien mit Kindern sowie für Ein- bis Zwei-Personenhaushalte konzipiert. Sie variieren in der Größe zwischen 60 und 120 Quadratmetern und bieten zwei bis fünf Zimmer. Der monatliche Mietpreis beträgt 7,50 Euro pro Quadratmeter, wobei die monatliche Kaution drei Kaltmieten umfasst. Zu beachten ist, dass nur Mitglieder der Genossenschaft die Möglichkeit haben, einen Mietvertrag abzuschließen. Dies erfordert eine einmalige Mitgliedsgebühr von 1120 Euro plus eine Bearbeitungsgebühr von 20 Euro.
Nachhaltigkeit und Gemeinschaftsbereich
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Sanierung ist das neu implementierte Heizsystem, das auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist. Die Hybridheizung kombiniert eine Wärmepumpe mit einem Gaskessel und kann sogar umgerüstet werden, um Wasserstoff zu nutzen oder an ein Fernwärmenetz angeschlossen zu werden. Darüber hinaus wurden Innenhöfe und Freiflächen zur Nutzung für Mieter und Anwohner begrünt, was nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen sozialen Beitrag zur Lebensqualität im Quartier leistet.
Bedeutung der Einkommensorientierten Förderung
Die Vermietung der Wohnungen geschieht unter Zuhilfenahme der Einkommensorientierten Förderung (EOF). Diese Förderung, die einen laufenden Mietzuschuss für berechtigte Haushalte bietet, hat das Potenzial, vor allem Menschen mit begrenztem Einkommen zu unterstützen. Trotz der hohen Nachfrage ist es laut Vorstandskollegin Susanne Huber eine Herausforderung, die Wohnungen zu vermieten. Viele Interessierte sind über die Fördermöglichkeiten nicht gut informiert, was dazu führt, dass besonders bei bestimmten Kategorien der EOF die Wohnungen nicht vollständig belegt sind.
Erhalt des kulturellen Erbes
Die Sanierung des Schweigerblocks ist nicht nur ein Beispiel für modernen Wohnungsbau, sondern auch für den Erhalt eines bedeutenden kulturellen Erbes. Ursprünglich war eine Abrissdiskussion vor zehn Jahren im Raum, jedoch wurde die Anlage 2014 unter Denkmalschutz gestellt. Architekt Karlheinz Beer lobte die ausgezeichnete Bauqualität der Wohnungen aus dem Jahr 1925 und betonte die Wichtigkeit, bestehende Bauwerke zu erhalten, anstatt sie durch Neubauten zu ersetzen. Die Erhaltung dieser historischen Struktur trägt zur städtebaulichen Identität Weidens bei und bewahrt ein wichtiges Zeugnis der Weimarer Republik.
Stärkung der regionalen Wirtschaft
Ein weiterer positiver Aspekt der Sanierung ist die Einbeziehung lokaler Handwerksfirmen. Architekt Beer erklärte, dass die Nutzung regionaler Fachkräfte entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts war. Die Fähigkeiten und das handwerkliche Know-how der Fachkräfte sind unverzichtbar für die Qualität der Sanierung. Dies fördert nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern sorgt auch für hochwertige Ergebnisse in der Bauausführung.
Die Sanierung des Schweigerblocks in Weiden steht als Paradebeispiel für erfolgreiche, integrative Stadtentwicklung und zeigt auf, wie durch den Erhalt von historischem Baubestand und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eine starke, inklusive Gemeinschaft gefördert werden kann.
– NAG
