Dringlicher Aufruf zur Verbesserung der Frauenhausversorgung in Niedersachsen
Die aktuelle Situation der Frauenhäuser in Niedersachsen ist alarmierend. Die Finanzierung und die Verfügbarkeit von Unterkünften für Frauen, die vor gewalttätigen Partnern fliehen müssen, sind unzureichend. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat diesen Missstand klar angesprochen und die Landesregierung aufgefordert, dringend Maßnahmen zu ergreifen.
Fehlende Infrastruktur in mehreren Landkreisen
Ein äußerst kritischer Punkt ist die Tatsache, dass es in fünf Landkreisen, darunter Osterholz und Holzminden, kein einziges Frauenhaus gibt. Annette Krämer, Expertin für Frauen- und Familienpolitik beim SoVD-Landesverband, bezeichnete diese Situation als „Skandal“. Die Abwesenheit von Frauenhäusern in diesen Regionen zeigt nicht nur die Lücken in der Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen auf, sondern auch die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform der Hilfsangebote.
Finanzierung und zentrale Koordination als Herausforderungen
Die bislang unzureichende einheitliche Regelung der Finanzierung für Frauenhäuser in Niedersachsen ist ein weiterer zentraler Punkt, den Krämer hervorhebt. Sie betont die Notwendigkeit einer zentralen Stelle zur Koordination von Unterstützungs- und Beratungsangeboten. Obwohl es Pläne seitens der Landesregierung gibt, eine solche Koordinierungsstelle wieder aufzubauen, bleibt unklar, wann diese umgesetzt werden soll.
Steigende Gewalt in Partnerschaften
Eine wichtige Grundlage für diesen Aufruf ist die steigende Zahl der Gewalttaten in Partnerschaften. Laut aktuellen Berichten gibt es durchschnittlich 74 gemeldete Fälle pro Tag, die die Dringlichkeit unterstreichen, mit der diese Problematik angegangen werden muss. Diese alarmierenden Statistiken verdeutlichen nicht nur die Notwendigkeit von Frauenhäusern, sondern auch die Bedeutung umfassender Unterstützungsstrukturen für die betroffenen Frauen.
Das Ziel: Frauen eine sichere Zukunft bieten
Die Schaffung von sicheren Rückzugsorten für Frauen ist essenziell, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ein gewaltfreies Leben zu führen. Experten betonen, dass die Einrichtungen nicht nur Schutz bieten sollten, sondern auch Beratungen und Hilfsangebote für die betroffenen Frauen bereitstellen müssen. Ein umfassendes Konzept, das sowohl die körperlichen als auch die seelischen Folgen von Gewalt berücksichtigt, ist unerlässlich.
Der Aufruf des SoVD an die Regierung ist daher nicht nur ein Appell, sondern auch eine dringende Aufforderung zur Aktion. Die Zeit drängt, und es gilt, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Sicherheit und das Wohlergehen von Frauen in Niedersachsen sicherzustellen.
– NAG