In Mittenwald herrscht große Besorgnis um das geplante Silva-Mountain-Hotel, ein ambitioniertes Projekt, das bereits seit mehreren Jahren in der Mache ist. Die jüngsten Ereignisse, die auf ein drohendes Insolvenzverfahren über das Vermögen der Mountain-Resort-Mittenwald-GmbH hinweisen, haben in der Gemeinschaft eine Welle der Unsicherheit ausgelöst. Der zuständige Anwalt und vorläufige Insolvenzverwalter, Ivo Meinert-Willrodt, ist ein entscheidender Akteur in dieser Angelegenheit, obwohl er zu pressierenden Fragen nicht erreichbar war.
Die finanzielle Situation der Mountain-Resort-Mittenwald-GmbH
Ulrich Franzky, der Geschäftsführer der Mountain-Resort-Mittenwald-GmbH und Investor hinter dem Silva-Mountain-Projekt, hat die Stärke seiner finanziellen Basis betont. Er erklärt, dass es sich um einen „Schnellschuss“ eines externen Gläubigers handelt, der Außenstände einfordert. Dies könnte eine Einmalzahlung im sechsstelligen Euro-Bereich beinhalten. Franzky betont, dass die finanzielle Situation des Unternehmens nicht so kritisch ist, wie sie scheint, und spricht von einer anstehenden Finanzierungszusage durch einen Immobilienfonds aus der Schweiz, die es dem Unternehmen ermöglichen könnte, die Bauarbeiten fortzusetzen.
Die lokale Bedeutung des Projekts
Das Silva-Mountain-Hotel ist mehr als nur ein Bauprojekt; es symbolisiert die Aufwertung des Tourismus in Mittenwald, einem beliebten Ziel für Naturliebhaber und Skifahrer. Die Einheimischen sehen in diesem Projekt eine Hoffnung auf wirtschaftliche Impulse in der Region. Im Jahr 2016 wurde das Grundstück oberhalb der Kranzbergbahn-Talstation für einen Millionenbetrag erworben, was die Erwartungen an das Projekt erhöhte. Doch die Zeit auf der Baustelle scheint stillzustehen, und der symbolische Spatenstich im April 2020 weckte Hoffnungen, die bislang nicht erfüllt wurden.
Herausforderungen und Verzögerungen
Die Realisierung des Silva-Mountain-Hotels sah sich seit Beginn mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Erschließungsarbeiten, Erdbewegungen und Sprengungen verzögerten den ursprünglich ambitionierten Zeitplan erheblich. Ursprünglich mit Kosten von 15 Millionen Euro veranschlagt, wird die Summe mittlerweile auf etwa 30 Millionen Euro geschätzt. Zudem erschwerten die COVID-19-Pandemie und die Energiekrise die Suche nach zusätzlichen Geldgebern. Franzky’s Familie hat bereits erhebliche Mittel in das Projekt investiert und hofft, dass es bald zur Fertigstellung kommt.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten zeigt sich Ulrich Franzky optimistisch. Mit der angekündigten Finanzierungszusage aus der Schweiz könne das Projekt möglicherweise gerettet und die berechtigten Forderungen der Gläubiger befriedigt werden. Dies wäre ein entscheidender Schritt, um das Silva-Mountain-Hotel, das 80 Zimmer, 150 Gästebetten und zahlreiche Freizeitangebote bieten soll, tatsächlich zur Realität zu machen.
Die Situation bleibt angespannt, aber die Hoffnung auf eine positive Wende hält die Mittenwalder Gemeinschaft zusammen. Der drohende Insolvenzprozess wird in den kommenden zwei Wochen durch einen Einspruch der Mountain-Resort-Mittenwald-GmbH beeinflusst. Franzky hat versichert, dass alle offenen Forderungen beglichen werden können. Ob dies gelingt, bleibt jedoch abzuwarten, während die Gemeinde weiterhin auf das Gelingen des Projekts hofft.
– NAG