In der kleinen Gemeinde Munderfing im oberösterreichischen Bezirk Braunau hat sich ein positives Beispiel für die Windenergie präsentiert. Der erste Gemeindewindpark Österreichs zieht nicht nur die Aufmerksamkeit der Bürger vor Ort auf sich, sondern wird auch von Interessierten aus anderen Regionen besucht. Dies zeigt, dass die Diskussion über erneuerbare Energien nach wie vor lebhaft ist und sich zahlreiche Menschen für nachhaltige Projektmodelle engagieren.
Gemeinde als Vorreiter der Windenergie
Der Bürgermeister von Munderfing, Martin Voggenberger, hat gezeigt, wie eine Gemeinde durch innovative Projekte die Umstellung auf erneuerbare Energien voranbringen kann. Bereits seit 2011 ist eine klare Linie erkennbar, die auf die Reduzierung fossiler Brennstoffe abzielt. „Die Windkraft ist ein elementarer Bestandteil unserer Strategie“, so Voggenberger. Auch der Erfolg gibt dem Bürgermeister recht: Die fünf Windkraftanlagen versorgen jährlich etwa 13.000 Haushalte, was rund einem Drittel des Bezirks Braunau entspricht.
Diskussion und Informationsaustausch
Am vergangenen Wochenende reiste eine 60-köpfige Gruppe aus dem Landkreis Traunstein an, um die Anlagen vor Ort zu besichtigen und mit den Verantwortlichen zu sprechen. „Wir mussten sogar mit zusätzlichen PKWs anreisen, da das Interesse an dieser Exkursion so groß war“, erklärte Hans Stalleicher vom Aktionsbündnis Bürgerwindkraft. Die Bürger hatten zahlreiche Fragen zur Funktionsweise der Windkraftanlagen, zu möglichen Umweltauswirkungen wie Mikrokunststoffe sowie zu Sicherheitsvorkehrungen. Der Bürgermeister konnte viele Bedenken entkräften und betonte, dass bei den bisherigen zehn Betriebsjahren keine größeren Störungen aufgetreten sind.
Einflüsse auf die lokale Wirtschaft
Besonders erfreulich für die Gemeinde ist der finanzielle Aspekt. Die Einnahmen aus der Windkraft fließen direkt in die Gemeindekasse und fördern lokale Projekte wie den Glasfaserausbau oder die Verbesserung der Infrastruktur. „Die Windkraft ist ein Gewinn für uns alle“, stellte Voggenberger fest und kündigte an, dass man bereits mit weiteren Gemeinden in Gesprächen über die Errichtung von 19 weiteren Windrädern sei. Diese Form der Zusammenarbeit zeigt, dass die Region von der Windkraft nachhaltig profitieren kann.
Erfahrungen aus der Praxis
Eine Besichtigung einer der Windkraftanlagen gab den Besuchern die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der Technik und den Betriebsabläufen zu machen. Die zum Windrad führenden Wege waren gut präpariert und ermöglichten einen gefahrlosen Zugang. Dabei erläuterte Martin Voggenberger auch die Maßnahmen, die zur Erhaltung der Umwelt ergriffen wurden, etwa das vollständige Überdecken der Fundamente mit Erdreich und die schonende Integration des Parks in die umgebende Natur.
Ein neues Kapitel für die Windenergie
Die positive Resonanz der Besucher und die gute Entwicklung in Munderfing könnten als Modell für andere Gemeinden dienen, die ähnliche Projekte ins Leben rufen möchten. Der Austausch zwischen Befürwortern und Kritikern ist entscheidend, um eine fundierte Diskussion über die Chancen und Herausforderungen der Windkraft zu führen. Dabei bleibt zu hoffen, dass Munderfing weiterhin als Vorreiter in der Nutzung von Windenergie fungiert und andere Gemeinden inspiriert, nachhaltige Lösungen zu suchen.
– NAG