Die Diskussion um die Zukunft der medizinischen Versorgung im Ostalbkreis ist in vollem Gange. Vor dem Hintergrund eines enormen Defizits von 60 Millionen Euro in diesem Jahr hat der Grünen-Fraktionssprecher Volker Grab im Kreistag von Ellwangen einen alternativen Vorschlag zur Zukunft der Virngrundklinik vorgestellt. Ziel ist es, den OP-Bereich in der Klinik zu erhalten und gleichzeitig die nötigen Einsparungen zu erzielen.
Herausforderungen der medizinischen Versorgung
Die Unsicherheit über die Schließung von OP-Sälen wirft Fragen über die Qualität der medizinischen Versorgung im Ostalbkreis auf. Grab erinnert daran, dass die Gründung eines Zentralklinikums, ergänzt durch zwei Basisversorger, eine wichtige Grundlage für die Gesundheitsversorgung darstellt. „Das neue Medizinkonzept wirft diese Grundlagen über den Haufen“, so Grab. Er warnt vor den Folgen, die der Verlust von OP-Sälen für die Notfallversorgung haben könnte, denn in Deutschland gibt es keine Notaufnahme, die ohne chirurgische Versorgung funktioniert.
Ein Vorschlag zum Erhalt von OP-Sälen
Grab schlägt vor, von den vier OP-Sälen in Ellwangen lediglich einen zu schließen, wodurch insgesamt drei Säle für die Versorgung im Ostalbkreis erhalten bleiben würden. Dies könnte auch bedeutende Vorteile für die Kliniken in Aalen und Mutlangen haben, die dann weniger OP-Kapazitäten benötigen. „Wir müssen sicherstellen, dass die OP-Säle in Aalen saniert und zwei neue gebaut werden, um eine ausreichende medizinische Versorgung sicherzustellen“, erklärt Grab.
Mehr Kooperation für minimale Ressourcen
Ein weiterer Aspekt von Grabs Vorschlag betrifft die enge Kooperation zwischen klinischen und belegärztlichen OPs. Diese Verbindung könnte zu einer besseren Auslastung der verfügbaren Ressourcen führen und gleichzeitig eine Notfallversorgung rund um die Uhr ermöglichen. Grab sieht hierin die Chance, Einnahmen zu steigern und die medizinische Qualität zu wahren. Auch die Verlagerung der Endoprothetik nach Ellwangen hält er für einen sinnvollen Schritt.
Die Reaktion der Landkreisverwaltung
Der Landrat Dr. Joachim Bläse zeigte sich offen für Grabs Anregungen und betonte, dass die Zielsetzung nicht nur die Reduzierung der OP-Säle sei, sondern der Aufbau eines umfassenden Regionalversorgers. „Wir müssen alle notwendigen Aspekte berücksichtigen, um eine gute medizinische Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger im Ostalbkreis sicherzustellen“, bemerkte er.
Der Weg in die Zukunft
Da der medizinische Sektor vor großen Veränderungen steht, ist es entscheidend, dass alle Beteiligten – von den Klinikverwaltungen bis zu den politischen Vertretern – zusammenarbeiten. Grabs Ansatz könnte dazu beitragen, Lösungen zu finden, die sowohl finanziellen Herausforderungen gerecht werden als auch die Qualität der Gesundheitsversorgung langfristig sichern.
Dieser Dialog ist ein erster Schritt in eine nachhaltige Zukunft für die Gesundheitsversorgung im Ostalbkreis, bei der sowohl ökonomische als auch medizinische Belange in Einklang gebracht werden müssen.
– NAG