Die Diskussion um den Standort von Engelhard Arzneimittel in Niederdorfelden ist nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein gesellschaftliches Thema, das erhebliche Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft hat. Die Bemühungen von Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeister Klaus Büttner, die Logistik und das Lager des Unternehmens zurück nach Niederdorfelden zu holen, stehen in direktem Zusammenhang mit der Zukunft der Region und der Schaffung von Arbeitsplätzen.
Eigene Investitionen und Standorttreue
Engelhard Arzneimittel ist seit 1997 im Main-Kinzig-Kreis ansässig und hat sich in dieser Zeit zu einem bedeutenden Arbeitgeber mit über 550 Beschäftigten entwickelt. Der Umsatz des Unternehmens beträgt jährlich etwa 170 Millionen Euro. „Made in Germany ist für uns ein wichtiges Qualitätssiegel“, betont Geschäftsführer Richard Engelhard. Diese lokale Verankerung und das Engagement des Unternehmens für den Standort sind essenziell für die wirtschaftliche Stabilität der Gemeinde.
Soziale Verantwortung und Projekte
Doch nicht nur wirtschaftliche Aspekte sind wichtig; Engelhard setzt auch auf gesellschaftliches Engagement. Das Unternehmen unterstützt verschiedene soziale Projekte, darunter die Tafel, lokale Organisationen und sogar internationale Hilfe durch Spenden an die Olena-Selenska-Stiftung für vom Krieg betroffene Kinder in der Ukraine. Diese gute Nachbarschaftspolitik stärkt den sozialen Zusammenhalt in Niederdorfelden und zeigt, dass lokale Unternehmen weitreichende Auswirkungen auf ihre Umgebung haben können.
Herausforderung bei der Flächenakquise
Trotz dieser positiven Entwicklungen ist die Lage nicht einfach. Trotz der Anstrengungen von Büttner und Stolz gibt es gegenwärtig keine verfügbaren Flächen im Regionalen Flächennutzungsplan, die eine Expansion des Unternehmens ermöglichen würden. Das an Engelhard angrenzende Sportgelände war zunächst eine mögliche Lösung, wurde jedoch wegen geplanter Kunstrasenbauprojekte verworfen. Aus diesem Grund stehen Landrat und Bürgermeister in engem Austausch mit dem Regionalverband, um eine langfristige Lösung zu finden.
Wirtschaftliche Bedeutung für die Gemeinde
Die Bedeutung von Engelhard als Gewerbesteuerzahler für die 4000-Einwohner-Gemeinde Niederdorfelden kann kaum überschätzt werden. Ein Scheitern bei der Förderung des Unternehmens könnte nicht nur negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Gemeinde haben, sondern auch das Investitionsklima und die Attraktivität Niederdorfeldens als Wohn- und Arbeitsort beeinträchtigen.
Langfristige Perspektiven
Die Gespräche und Bemühungen, Engelhard in Niederdorfelden zu halten und auszubauen, sind Teil einer langfristigen Strategie zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region. Die Vision, dass Engelhard ein Aushängeschild für den Main-Kinzig-Kreis bleibt, zeigt den Wunsch, die unternehmerische Identität weiter zu festigen und gleichzeitig eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben.
Die nächsten Schritte in den Verhandlungen über mögliche Flächen und zukünftige Projekte werden entscheidend sein. Das Zieljahr für die Neuaufstellung des Regionalen Flächennutzungsplans ist 2030, und bis dahin ist es wichtig, dass die Gemeinde aktiv auf Lösungen hinarbeitet, die sowohl Engelhard als auch den Bürgern von Niederdorfelden zugutekommen.
– NAG