Mit einem überzeugenden Auftakt in die Olympischen Spiele haben die deutschen Fußballfrauen ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Im Spiel gegen Australien im Stade Vélodrome in Marseille am 6. Juli 2024 triumphierten sie mit 3:0 und zeigten damit gleich, dass sie zu den Medaillenanwärtern zählen. Dies könnte für die Mannschaft und das Frauenfußball-Ich in Deutschland wegweisend sein, denn es verdeutlicht, wie gut sich die elf Spielerinnen auf die höchste Bühne des Fußballs vorbereiten konnten.
Eine neue Ära im deutschen Tor
Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Ann-Katrin Berger, die die Position der Nummer 1 im Tor einnahm und damit eine klare Wachablösung signalisiert. Die 33-jährige Torhüterin vom US-Club NJ/NY Gotham FC lieferte eine tadellose Vorstellung ab und begründete damit die Entscheidung von Trainer Horst Hrubesch, der die langjährige Stammkeeperin Merle Frohms auf die Bank verwies. Bergers Engagement könnte eine positive Richtungsänderung für die deutsche Abwehr darstellen, die in den letzten internationalen Turnieren oft unter Druck stand.
Ein Spiel voller Qualität
Bereits während des Spiels war zu erkennen, dass die DFB-Spielerinnen durch eine fokussierte Spielweise glänzten. Marina Hegering, die Abwehrchefin, eröffnete in der 24. Minute mit einem Kopfball das Torekonto, gefolgt von weiteren Kopfballtoren von Lea Schüller in der 64. Minute und einem Treffer von Jule Brand in der 68. Minute. Diese Leistung unterstreicht das Potenzial und die Qualität des Teams, das laut Hrubesch bereits hätte früher in Führung gehen müssen. Solche Statistiken und Leistungen geben den Spielerinnen das nötige Selbstvertrauen, um in den nächsten Spielen weiterhin erfolgreich zu sein.
Der Weg zur Medaille
Der erste Sieg kann als „halbe Miete“ für das Weiterkommen in die K.-o.-Runde gewertet werden, da nicht nur die Gruppenersten und -zweiten ins Viertelfinale einziehen, sondern auch die beiden besten Drittplatzierten aus drei Gruppen. Damit sind die Chancen für die DFB-Frauen deutlich gestiegen. Die nächsten Gegner, die USA, wollen sie in den kommenden Tagen ebenfalls in ihre Schranken weisen, um die erfolgreichen Ambitionen noch weiter zu untermauern.
Die Herausforderung der Matildas
Die Australierinnen mussten ohne ihre Schlüsselspielerin Sam Kerr antreten, die aufgrund eines Kreuzbandrisses fehlte. Dies stellte eine Schwächung dar, die die deutsche Abwehr, bestehend aus Hegering und Kathrin Hendrich, ausnutzen konnten. Die DFB-Frauen zeigten eine dominierende Leistung, die zeigt, dass sie aus den Rückschlägen der letzten Jahre gelernt haben und sich nun besser auf große Turniere einstellen können.
Der Stolz auf das Team und die Tradition
Ein weiteres emotionales Element war die Geste von Lea Schüller, die vor dem Anpfiff das Trikot von Lena Oberdorf, die wegen einer schweren Knieverletzung fehlte, beim Mannschaftsfoto hochhielt. Diese Momente des Teamgeists, auch in schwierigen Zeiten, sind entscheidend für die Moral der Mannschaft. Kapitänin Alexandra Popp, die Oberdorf im Mittelfeld ersetzte, zeigte dabei viel Übersicht und Kombination im Spiel.
Insgesamt war der Auftakt für die DFB-Frauen ein gelungener Start in eine neue Ära ihrer Olympiavorbereitung – die Rückkehr auf die große Bühne des internationalen Fußballs könnte eine Katalysator für positive Veränderungen und Erfolge im Frauenfußball in Deutschland sein.
– NAG