26.07.2024 – 05:00
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Die Schatten der Vergangenheit: Olympioniken und ihre tragischen Schicksale
Kassel (ots) – Mit dem Beginn der Olympischen Spiele wird der sportliche Wettkampf als Symbol des Friedens gefeiert. Doch hinter den glänzenden Medaillen und der Freude über sportliche Leistungen verbergen sich schmerzliche Erinnerungen an die, die durch Kriege und Konflikte ums Leben kamen. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. erinnert an etwa 150 deutsche Olympioniken, deren Leben gewaltsam an einem tragischen Ende fand.
Die Wahrung der Gedenkstätten
Die Aufgaben des Volksbundes sind vielfältig. Er sorgt nicht nur für die Pflege der Gräber dieser Athleten, sondern bietet auch eine Plattform, um ihre Geschichten am Leben zu halten. In einem Jahr, in dem der Frieden eine zentrale Rolle spielt, ist es wichtig, auch die dunklen Kapitel der olympischen Geschichte zu reflektieren. Die Erinnerrung lässt uns nicht nur die Bedeutung des Sports verstehen, sondern auch die Auswirkungen ideologischer Konflikte auf das Leben des Einzelnen.
Tragische Schicksale ehemaliger Athleten
Unter den betroffenen Sportlern sind die Cousins Alfred und Gustav Felix Flatow, die 1896 als Kunstturner viele Medaillen gewannen. Alfred, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1936 vom Olympischen Komitee ausgeschlossen wurde, endete im Konzentrationslager Theresienstadt. Auch Dorothea Köring, Olympiasiegerin im Tennis, fiel den Bombenangriffen auf Dresden 1945 zum Opfer.
Das tragische Schicksal des Skifahrers Roman Wörndle zeigt die Grausamkeiten des Zweiten Weltkriegs: Wörndle fiel 1942 als junger Soldat an der Ostfront. Besonders eindrucksvoll ist die Geschichte von Werner Seelenbinder, einem Ringer, der sich 1933 weigerte, den Hitlergruß zu geben und letztlich nach Folter und Haft 1943 hingerichtet wurde.
Ein Zeichen gegen Rassismus und für den Sportsgeist
Ein weiteres bedeutendes Beispiel ist Luz Long, der weithin als Symbol für Fairness und Menschlichkeit gilt. Bei den Olympischen Spielen 1936 stellte er seine sportlichen Talente unter Beweis und zeigte Mitgefühl gegenüber Jesse Owens, einem afroamerikanischen Athleten. Trotz seines Heldentums wurde Long 1943 im Krieg schwer verwundet und den Rest seiner Geschichte hinterließ er in den Erinnerungen der Menschen, die ihn kannten.
Die Bedeutung des Gedenkens
Der Volksbund kümmert sich nicht nur um die Gräber in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern wie den Niederlanden, auf der Krim und in Polen, wo viele dieser Sportler begraben liegen. Die Wichtigkeit des Gedenkens an diese Athleten liegt darin, dass ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten, und wir als Gesellschaft aus der Vergangenheit lernen können.
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– NAG