In der Gemeinde Winhöring, insbesondere im Ortsteil Enhofen, wird ein Bahnübergang modernisiert, um die Sicherheit an einer vielbefahrenen Strecke zwischen Mühldorf und Simbach zu erhöhen. Hierbei wird eine moderne Lichtzeichenanlage mit Halbschranken installiert, die in der Region einen bedeutenden Fortschritt darstellen soll. Der Umsetzungszeitraum für die Bauarbeiten war vom 24. Juni bis zum 2. August 2024, wobei insbesondere die Schließung der Enhofener Straße für eine Umleitung sorgte.
Warum keine Unterführung?
Bei der Diskussion um diesen Ausbau kamen Fragen auf, ob nicht auch eine dauerhafte Lösung in Form einer Unterführung sinnvoller wäre. Der Projektleiter Christian Urnauer erklärt, dass eine solche Unterführung zwar gedachte Vorteile bringen könnte, jedoch auch erhebliche Einschränkungen mit sich brächte. „Die Dimensionen des Projekts würden sich erheblich ändern“, berichtet Urnauer. Die Notwendigkeit, viel mehr Raum für Rampen zu schaffen, setzt zusätzliche Flächen außer Betracht und erfordert komplexere Planungen.
Örtliche Gegebenheiten und Kosten
Ein weiterer Punkt, der gegen eine Unterführung spricht, sind die örtlichen Gegebenheiten. Ein Beispiel aus der ABS38 in Rattenkirchen zeigt, dass hochstehendes Grundwasser eingehende Maßnahmen wie eine Grundwasser-Wanne und Pumpstationen erforderlich machen würde. Verglichen mit dem aktuellen Projekt wäre dies nicht nur kostenintensiver, sondern auch logistisch aufwendiger. „Die Kosten für eine Unterführung würden ein Vielfaches betragen, und es bestand keine zwingende Notwendigkeit dafür“, schließt Urnauer.
Ein positives Signal für die Gemeinde
Die Aufwertung des Bahnübergangs wird von vielen in der Gemeinde begrüßt. Der Erste Bürgermeister von Winhöring, Karl Brandmüller (CSU), äußert sich erfreut über die Fertigstellung, bedauert jedoch, dass diese nicht zeitgleich mit der Straßenbaumaßnahme vor zwei Jahren umgesetzt werden konnte. „Trotz der erneut notwendigen Vollsperrung der Straße überwiegt jedoch die Freude über die Realisierung dieses Projekts,“ sagt Brandmüller.
Gesetzliche Änderungen erleichtern Finanzierung
Eine wesentliche Erleichterung für die Gemeinde kam mit der Änderung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes im Jahr 2022, die es Winhöring ermöglicht, diese Maßnahmen ohne finanzielle Eigenbelastung durchzuführen. Die neue Schrankenanlage und die verbesserte Straßenbreite tragen dazu bei, dass nun auch größere Fahrzeuge sicherer passieren können. Zudem ist die Entscheidung für einen neuen Bahnübergang nicht nur als technische Maßnahme zu verstehen, sondern als Teil eines übergreifenden Sicherheitskonzeptes für die Region.
Die Zukunft der Verkehrssicherheit
Die Modernisierung an der Enhofener Straße spiegelt eine breitere Bewegung in der Region wider, sich verstärkt um die Verkehrssicherheit zu kümmern und bestehende Infrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen. Die Integration ecologischer und urbaner Überlegungen wird den kommenden Entwicklungen im Bereich Bahnhofsanlagen und Bahnübergänge zugutekommen. Derzeit bleibt abzuwarten, ob und wie sich solche Maßnahmen in anderen Gemeinden widerspiegeln werden, sodass die Sicherheit auf den Schienen weiterhin gewährleistet bleibt.
– NAG