Stand: 28.07.2024 10:11 Uhr
Die Entscheidung, ein bedeutendes Projekt zur Produktion nachhaltiger Flugtreibstoffe in Hamburg nicht weiterverfolgen zu wollen, hat weitreichende Konsequenzen für die Zukunft des grünen Fliegens in der Region. Dies geht aus einer aktuellen Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.
Gescheiterte Hoffnungen auf nachhaltige Treibstoffe
Das geplante Vorhaben, eine Produktionsanlage für nachhaltige Flugtreibstoffe in den Industriegebieten Billbrook und Rothenburgsort aufzubauen, wurde von einem privaten Konsortium ins Leben gerufen. Nach der Mitteilung des Konsortiums wird das Projekt, das ursprünglich im Jahr 2022 ins Leben gerufen wurde, nicht weiterverfolgt. Diese Entscheidung wirft viele Fragen auf, insbesondere bezüglich der künftigen Versorgung mit grünem Kerosin am Hamburger Flughafen.
Bedeutender Bedarf an grünem Kerosin bleibt ungedeckt
Der Umweltexperte der Linksfraktion, Stephan Jersch, äußerte Bedenken hinsichtlich der Deckung des bedarfs an 7.000 Tonnen grünem Kerosin, die ab 2025 benötigt werden sollen. Mangels geeigneter Anbieter für diese Menge, stehen die Pläne auf der Kippe. Die ursprünglichen Vorhaben sahen vor, dass die neue Anlage ab 2026 in einer ersten Ausbaustufe mindestens 10.000 Tonnen grünes Kerosin jährlich für den Luftverkehr produzieren könnte.
Folgen für die klimaneutrale Luftfahrt
Die Ambitionen der Bundesregierung, Deutschland zum Vorreiter der klimaneutralen Luftfahrt zu machen, können durch diesen Rückschlag erheblich behindert werden. Bundeskanzler Scholz hatte bereits im September 2023 in Hamburg betont, dass es wichtig ist, klimaschädliche Emissionen im Luftverkehr zu reduzieren. Die Einstellung dieses Projekts könnte die Bemühungen um eine grünere Luftfahrt bremsen und die Ziele der Bundesregierung gefährden.
Umstrukturierungen am Hamburger Flughafen
In Anbetracht der Herausforderungen und der Wichtigkeit von Wasserstoff für die Reduktion klimaschädlicher Emissionen, plant der Hamburger Flughafen dennoch umfassende Umstrukturierungen. Diese sollen darauf abzielen, eine nachhaltigere Zukunft für den Flugverkehr zu gewährleisten, auch wenn das ursprüngliche Projekt nicht realisiert wird.
Gemeinschaftliche Reaktionen und zukünftige Perspektiven
Die Absage des Projekts hat in der Hamburger Gemeinschaft Besorgnis ausgelöst. Viele sehen darin eine verpasste Chance, den Standort Hamburg als Zentrum für nachhaltige Technologien in der Luftfahrt zu stärken. Es bleibt zu hoffen, dass alternative Lösungen gefunden werden, um den ökologischen Fußabdruck der Luftfahrt zu verringern und den Bedarf an grünen Treibstoffen in der Region langfristig zu sichern.
– NAG