Cuxhaven (Niedersachsen) – Ein unerwartetes Ereignis in der niedersächsischen Küstenregion sorgt für Aufregung: Ein Bennett-Känguru, vermutlich aus einem privaten Gehege entkommen, zieht durch die Landschaft und hat nicht nur die Polizei, sondern auch erfahrende Tierschützer in seinen Bann gezogen.
Das Känguru auf der Flucht
Das rund ein Meter große Tier gibt seit mehr als 72 Stunden der Polizei in Cuxhaven Rätsel auf. Es wurde zuletzt bei einem gemütlichen Mittagessen im Garten einer Anwohnerin gesichtet und konnte nur knapp entkommen, bevor die Einsatzkräfte eintrafen. Seither läuft eine intensive Suche, bei der die Polizei die Bevölkerung über Social-Media-Plattformen wie Instagram und WhatsApp um Mithilfe gebeten hat.
Expertenhilfe von Fabrizio Sepe
Unter dem Druck, das tierische Fluchttier endlich zu fangen, hat sich Fabrizio Sepe, Leiter des renommierten Serengeti-Parks in Hodenhagen, zu Wort gemeldet. Sepe ist ein ausgewiesener Känguru-Experte und hat selbst Erfahrungen gesammelt, als vor 12 Jahren ein Bennett-Känguru namens „Toto“ aus seinem Gehege entwischte und die Umgebung über mehrere Tage in Atem hielt. „Kängurus sind sehr clever, können sich bestens in der dichten Vegetation verstecken und legen schnell weite Strecken zurück“, erklärt Sepe. Sein entlaufenes Känguru wurde schließlich 35 Kilometer entfernt entdeckt.
Die mögliche Herkunft und der rechtliche Rahmen
Besonders interessant ist die Tatsache, dass in den letzten 15 Jahren allein in Deutschland 76 Kängurus aus Zoos oder Privatgehegen entflohen sind. Dies wirft Fragen über den Umgang mit solchen Tieren in Gefangenschaft auf und führt zu Diskussionen über die Verantwortung der Halter. Der Polizeisprecher Stephan Hertz betont, dass es sehr ungewöhnlich sei, dass bisher keine Vermisstenanzeige eines möglichen Halters eingegangen sei.
Die Herausforderungen bei der Suche
Die Suche nach dem Känguru bringt einige Herausforderungen mit sich. Das Tier kann in verschiedenen Lebensräumen auftauchen, sei es in der Touristenregion Otterndorf oder entlang der Landstraße in Cuxhaven. Sepe schlägt vor, mit herzhafteren Köstlichkeiten und cleveren Tricks zu arbeiten, um das Tier anzulocken. Darüber hinaus könnte der Chip des Tieres eine entscheidende Rolle spielen: Sollte das Känguru gefangen werden, ließe sich dank des Chips der Eigentümer schnell identifizieren.
Alternative Lösungen für das Känguru
Für den Fall, dass das Känguru auferlegt wurde, bietet Sepe eine Möglichkeit zur neuen Heimat an. Seinen Park beschreibt er als idealen Rückzugsort mit einer neuen, großzügigen Australien-Anlage für Tiere, die ein neues Zuhause benötigen. „Bei uns finden herrenlose Ausreißer ein artgerechtes und sicheres Lebensumfeld“, versichert er.
Das Geschehen rund um das entlaufene Känguru beleuchtet nicht nur die Herausforderungen und die Faszination des Tierschutzes, sondern stellt auch die Frage nach der Verantwortung der Tierbesitzer in Deutschland. Es bleibt zu hoffen, dass das Känguru bald unbeschadet gefangen und in gute Hände übergeben werden kann.
– NAG