Ein neues Kapitel im Leben von Omer Almansoori
Omer Almansoori, ein 42-jähriger Flüchtling aus dem Irak, hat in Lübeck eine spannende Reise begonnen, die nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das der Bewohner im Caritashaus Simeon bereichert. Seine Entscheidung, in der Altenpflege zu arbeiten, zeugt von einem tiefen Sinn für Menschlichkeit und sozialen Kontakt, essentielle Werte, die er in seiner Heimat verloren glaubte.
Der Start in Lübeck
Almansoori kam nach Deutschland und fand zunächst Unterkunft in Bad Segeberg, wo er mehrere Monate auf seine Papiere wartete. Mit seiner Ankunft in Lübeck entdeckte er eine Stadt, die ihm gefiel, und begann schnell, nach Arbeit zu suchen. Er bewarb sich in verschiedenen Pflegeheimen und fand schließlich eine Stelle als Pflegehilfskraft im Caritashaus Simeon in der Hartengrube. Seine Anstellung begann Mitte April, und er hat die Herausforderung angenommen, sich durch einen Online-Deutschkurs täglich weiterzubilden.
Die Motivation hinter der Entscheidung
In Almansooris früherem Leben im Irak arbeitete er in der Buchhaltung und Steuerberatung, Rollen, die ihm zwar Sicherheit, jedoch nicht die Erfüllung brachten. Die dramatischen Erlebnisse während seiner Flucht führten zu einem Umdenken: „Ich habe neu darüber nachgedacht, was für den Menschen im Leben wichtig ist“, so Almansoori. Seine jetzige Tätigkeit gibt ihm die Möglichkeit, echte zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und anderen zu helfen, was ihm weit mehr Freude bereitet als sein früherer Job.
Ein Gewinn für die Gemeinschaft
Almansooris Beitrag zu seinem neuen Team und den Bewohnern des Heims ist nicht zu unterschätzen. Seine Kollegin Regina Oster hebt hervor, dass er proaktiv nachfragt und so stets dazulernen kann. „Wir lernen alle voneinander“, sagt sie und betont die positiven Fortschritte in Almansooris Deutschkenntnissen.
Empathie als Schlüssel zur Pflege
Ein wesentlicher Aspekt von Almansooris Arbeit ist die menschliche Zuwendung zu den Bewohnern. Die Fähigkeit, Bedürfnisse zu verstehen und auf sie einzugehen, zeigt sich in seinem Umgang mit Senioren. „Manchmal reicht ein Blick in die Augen, um sich zu verstehen“, erklärt er. Seine Empathie ist nicht nur ein bereicherndes Element für die Pflege, sondern hilft auch, Sprachbarrieren zu überwinden.
Die Bedeutung von Wertschätzung
Almansoori zeigt großen Respekt vor den Fähigkeiten der Senioren, was in seinem Umgang mit der strickenden Edith Hansen deutlich wird. Er bewundert ihre Kunst und lobt sie für die Sorgfalt ihrer Arbeit. Der Austausch zwischen den Generationen ist für ihn nicht nur eine Genuss, sondern auch eine Lerngelegenheit, die er wertschätzt. „Solange ich stark bin, unterstütze ich andere“, sagt er und zeigt damit sein Verständnis für die Zerbrechlichkeit der Gesundheit im Alter.
Ein Gefühl der Zugehörigkeit
Das Caritashaus Simeon ist für Almansoori mittlerweile wie ein Zuhause. In nur wenigen Wochen hat er sich gut eingewöhnt und findet Bestätigung in seiner Arbeit. „Ich bin hier an der richtigen Stelle“, betont er und vermittelt damit das Gefühl, dass seine Entscheidung, nach Deutschland zu kommen und in der Altenpflege zu arbeiten, genau das Richtige war. Diese persönliche Erfüllung geht Hand in Hand mit seinem Bestreben, einen wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten.
– NAG