Die angespannte Verkehrssituation in Wolfratshausen könnte bald eine Wendung erfahren. Der Bau eines Parkhauses auf dem Hatzplatz wird seit Jahren diskutiert, und nun liegen verschiedene Optionen vor, die den Stadträten als Entscheidungsgrundlage dienen. Die aktuellen Prognosen zeigen die potenziellen finanziellen Auswirkungen und die Anzahl der zu schaffenden Stellplätze auf.
Ein lang gehegter Wunsch
Die Diskussion über die Errichtung eines Parkhauses in der Innenstadt von Wolfratshausen verfolgt die Bewohner bereits über Generationen. Das alte Parkkonzept hat sich längst als unzureichend erwiesen, und nun stehen die Entscheidungsträger vor der Herausforderung, eine Lösung zu finden, die sowohl finanzierbar als auch städtebaulich sinnvoll ist. Bei einer Klausurtagung im Kloster Seeon einigte sich der Stadtrat auf den Standort Hatzplatz, wobei der Grundsatzbeschluss mit 25 zu 0 Stimmen zustande kam.
Optionen für das Parkhaus
Das Architekturbüro Schaeffer hat nun drei Varianten für den Bau des Parkhauses erarbeitet. Die Kosten variieren je nach Größe und Ausstattung. Eine der Optionen sieht Platz für 151 PKW vor und hat Baukosten von etwa 4,3 Millionen Euro. Alternativ könnte eine kleinere Variante mit 106 Stellplätzen für rund 3,47 Millionen Euro errichtet werden. Besonders problematisch gestaltet sich die Integration eines unterirdischen Geschosses, das finanziell nicht tragbar wäre und deshalb verworfen wurde.
Städtebauliche Überlegungen
Die Experten weisen darauf hin, dass alle Vorschläge den geltenden Bebauungsplan beachten müssen. Vize-Bürgermeister Günther Eibl betont, dass eine Änderung des Plans „nicht in Frage“ komme. Dies könnte insbesondere die akzeptierten Designs und die Dimensionierung der Parkfläche beeinflussen. Eine der präsentierten Varianten sieht ein einfaches Parkdeck vor, das bei Baukosten von etwa 2,17 Millionen Euro Platz für 100 Autos bieten würde.
Reaktionen aus dem Stadtrat
Die Diskussion über die verschiedenen Varianten zeigt unterschiedliche Ansichten unter den Stadtverordneten. Einige fordern eine Mindestanzahl von 130 Stellplätzen, während andere die kostengünstigste Lösung präferieren. CSU-Fraktionschefin Claudia Drexl-Weile plädiert dafür, noch in diesem Jahr zu einem Beschluss zu kommen, um die Weichen für die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur in Wolfratshausen zu stellen.
Wichtigkeit für die Region
Die Errichtung eines Parkhauses hat weitreichende Folgen für die lokale Wirtschaft und die Lebensqualität der Bürger. Die Schaffung neuer Stellplätze würde nicht nur den Parkdruck in der Innenstadt verringern, sondern könnte auch die Attraktivität des Stadtzentrums erhöhen. Damit wird der Bau des Parkhauses zu einem Schlüsselprojekt für die zukünftige Entwicklung Wolfratshausens und zur Stärkung des Einzelhandels in der Altstadt.
Zusammenfassend bleibt die Frage, wie der Stadtrat dieser Herausforderung begegnen wird und welche Variante letztendlich im Interesse der Wolfratshauser Bürger umgesetzt wird. Die Machbarkeitsstudien stehen im Mittelpunkt der kommenden Sitzungen und könnten wegweisend für die zukünftige Verkehrsinfrastruktur der Stadt sein.
– NAG