Die DFB-Frauen sahen sich am Montagabend einem entscheidenden Match im Stade Vélodrome von Marseille gegenüber, das nicht nur ihre unmittelbaren Olympia-Chancen auf die Probe stellte, sondern auch einen bedeutenden Rückschlag für den deutschen Frauenfußball darstellt. Mit einer enttäuschenden 1:4-Niederlage gegen die US-Mannschaft, zweifache Olympiasieger und viermalige Weltmeister, ist die Auffassung über die Leistungsfähigkeit des deutschen Teams neu zu bewerten.
Ein bitteres Spiel und seine Auswirkungen
In der ersten Halbzeit zeigten die Amerikanerinnen durch schnelles und effektives Spiel, was es bedeutet, Chancen zu nutzen. Sophia Smith brachte die USA in der 10. Minute in Führung, was jedoch nicht lange Bestand hatte, da Giulia Gwinn in der 21. Minute den Ausgleich erzielte. Doch Mallory Swanson und Smith sorgten bis zur Pause dafür, dass Deutschland mit einem Rückstand von 1:3 in die Kabine ging.
Die Analyse: Was schiefging
Bundestrainer Horst Hrubesch, der beim Verlassen des Feldes sichtlich gefrustet war, versuchte seine Mannschaft zu trösten und es wird deutlich, dass sowohl die Spielerinnen als auch die Coaching-Staff eine umfassende Analyse der Fehler benötigen. „Wir hatten es mehrfach auf dem Fuß, hatten auch Chancen, in Führung zu gehen“, kritisierte Gwinn und wies somit auf das Potenzial des Teams hin, das jedoch nicht abgerufen werden konnte. Die häufigen Ungenauigkeiten in der Offensive wirkten sich bei den entscheidenden Momenten negativ aus.
Die Rolle der Torhüterin und Abwehr
Ein zentraler Faktor in diesem Spiel war die Leistung von Ann-Katrin Berger im deutschen Tor. Mehrmals zeigte sie sich unglücklich, etwa beim zweiten Gegentor, als sie einen Schuss von Smith nicht festhalten konnte, was zu einem weiteren Treffer für die USA führte. Die Abwehr, unter anderem von Felicitas Rauch und Gwinn, hatte Schwierigkeiten, die amerikanischen Angriffe zu stoppen, was die Defensive der DFB-Damen stark belastete.
Die Situation der Gruppe und die Chance auf ein Weiterkommen
Trotz dieser herben Niederlage müssen die DFB-Frauen noch nicht aufgeben. Platz zwei in der Gruppe B gibt ihnen durch die Regelung, dass die besten drei Mannschaften einen Platz im Viertelfinale erhalten, eine Chance, sich durch ein gutes Ergebnis gegen Sambia am Mittwoch vor dem letzten Vorrundenspieltag für die nächste Runde zu qualifizieren. „Wir haben uns nicht so clever verhalten, aber mit drei Punkten sind wir nicht so schlecht unterwegs“, resümierte Popp, die jedoch mit Knieproblemen vom Feld gehen musste.
Eine sportliche Rivalität und die Bedeutung für die deutsche Frauenfußballgemeinschaft
Die Rivalität zwischen den USA und Deutschland im Frauenfußball ist legendär. Dieses Spiel verdeutlicht nicht nur die Herausforderungen, denen sich die DFB-Frauen gegenübersehen, sondern auch die Notwendigkeit, aus diesen Momenten zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Der Rückschlag könnte langfristig eine entscheidende Lektion für die Entwicklung des deutschen Frauenfußballs darstellen und die Notwendigkeit unterstreichen, sich kontinuierlich zu verbessern, um auf der internationalen Bühne wettbewerbsfähig zu bleiben.
– NAG