BildungUckermark

Ein Weg voller Hürden: Marvins Herausforderung nach dem Schulabschluss

In einem bewegenden Appell sucht eine Mutter aus der Uckermark nach einer Ausbildungsstelle für ihren 16-jährigen Sohn Marvin, der aufgrund von Mutismus und sozialer Phobie Schwierigkeiten hat, mit anderen zu kommunizieren und sich somit in eine ungewisse berufliche Zukunft begibt.

In einer kleinen Gemeinde in der Uckermark kämpft eine Mutter darum, ihrem stillen Sohn Marvin* eine Perspektive zu bieten. Der 16-Jährige, der von Geburt an kaum verbal kommuniziert hat, sieht sich nun der Herausforderung gegenüber, einen Ausbildungsplatz zu finden. Nach seinem Schulabschluss sind die Möglichkeiten begrenzt, und die Angst der Familie wächst, dass der Junge in eine Depression abrutschen könnte.

Komplexe Herausforderungen der Kommunikation

Marvin hat einen 10. Klasse-Abschluss erreicht, obwohl seine mündliche Kommunikation stark eingeschränkt ist. Mutismus, eine Kommunikationsstörung, bei der die Sprechorgane intakt sind, ist die Verursachung seines Schweigens. Diese Störung tritt häufig mit Sozialphobie auf und kann mit schwerwiegenden psychischen Problemen, wie Depressionen, einhergehen.

Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt

Marvins Eltern haben seit den ersten Jahren seiner Entwicklung viel unternommen, um Unterstützung und Hilfe zu finden. Durch besondere Prüfungsregelungen konnte er in der Schule durchaus Erfolge erzielen, doch der Übergang in die Berufswelt steht nun vor einer großen Hürde. Die Rücksichtnahme, die er in der Schule erlebte, ist im Arbeitsleben kaum vorhanden. Viele Ausbildungsstätten haben signalisiert, dass eine kommunikative Teilnahme erforderlich ist, was für Marvin eine große Herausforderung darstellt.

Ein Lichtblick durch digitale Möglichkeiten

Trotz der Schwierigkeiten zeigt seine Mutter Optimismus. Sie glaubt, dass Marvins Talente im Bereich der Informationstechnologie liegen. „Am PC ist er wirklich ein Ass. Da kann er in seiner eigenen Welt agieren, ohne verbal kommunizieren zu müssen“, erklärt sie. Der Wunsch nach einer rein digitalen Ausbildung scheint für Marvin eine mögliche Lösung zu sein.

Auf der Suche nach weiteren Diagnosen

Um Marvins Situation zu verbessern, bemüht sich die Familie um weitere medizinische Tests. „Ich habe das Gefühl, dass er möglicherweise auch Autismus hat“, äußert seine Mutter. Eine klare Diagnose könnte neue Ansatzpunkte für Fördermöglichkeiten und eine bessere Unterstützung im Bildungssystem bieten. Die Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstelle wird durch Marvins Weigerung, mit anderen zu sprechen, zusätzlich erschwert.

Die Gesellschaft muss helfen

Die Familie hat an die Öffentlichkeit appelliert, um auf die besonderen Herausforderungen ihres Sohnes aufmerksam zu machen. „Bitte gebt ihm eine Chance“, fordert die Mutter eindringlich. Sie hofft, dass sich Menschen oder Institutionen, die Erfahrung mit solchen Herausforderungen haben, melden. „Noch sind wir hier, aber wir können ihn nicht ewig beschützen“, sagt sie. Einersonung und Empathie seien jetzt gefragt, damit Marvin nicht in das Gefühl der Isolation abrutscht, das viele Menschen mit ähnlichen Problemen erleben.

Hoffnung auf Zusammenarbeit mit Institutionen

Ein wichtiger Termin bei der Handwerkskammer steht Ende August an. Dort soll über mögliche Wege zur Integration von Marvin in die Berufswelt gesprochen werden. „Vielleicht kann ihm ein Schulbegleiter für die Lehre zur Seite gestellt werden. Hoffnung stirbt zuletzt“, resümiert die besorgte Mutter aufmunternd.

Die Geschichte von Marvin ist nicht nur die eines einzelnen Jungen, sondern spiegelt die breite Herausforderung wider, die viele Jugendliche mit Kommunikationsstörungen und besonderen Bedürfnissen gegenüberstehen. Es ist an der Zeit, Wege zu finden, um ihnen eine Stimme zu geben, die gehört wird.

NAG

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