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Hitze und Geduld: Kinder beim Angeln im Kreis Gießen

Die Hitzewelle im Kreis Gießen am 30. Juli 2024 beeinträchtigt das Anglerglück junger Teilnehmer des Ferienspiels des Angelsportvereins Kleebachtal-Langgöns, da die Forellen bei den hohen Temperaturen nicht beißen wollen, was die Begeisterung für den Angelsport dennoch nicht mindert.

Die Sommerhitze hat diesem Jahr nicht nur den Alltag der Menschen beeinflusst, sondern auch die begeisterten Angler in Gießen vor Herausforderungen gestellt. Vor diesem Hintergrund zeigen sich sowohl Auswirkungen auf die Natur als auch auf die lokalen Angelvereine, die unter dem Klimawandel leiden.

Einblick in das Ferienspiel des Angelsportvereins

In den letzten Tagen haben sich im Landkreis Gießen zahlreiche Kinder und Jugendliche zusammengefunden, um ihre Leidenschaft für den Angelsport zu entdecken. Unter ihnen ist Connor (11), der voller Freude im Wasser nach Forellen Ausschau hält und sich bereits in den Angelsportverein Kleebachtal-Langgöns integrieren möchte. „Ich möchte Fische fangen und sie dann essen“, äußert der junge Angler seine Motivation.

Temperaturen beeinflussen das Fischverhalten

Ein Blick auf das Gewässer zeigt jedoch, dass die Fische aufgrund der hohen Wassertemperaturen von über 30 Grad nicht aktiv sind. „Die Forellen dümpeln an der Oberfläche und schnappen nach Luft“, berichtet Margit Deeg, die Schriftführerin des Vereins. Diese extremen Temperaturen haben mittlerweile so viele Auswirkungen, dass selbst die Erfahrung von saisonierten Anglern hinfällig wird. Dies zeigt sich daran, dass die Kinder während der Ferienspiele nur eine Forelle gefangen haben.

Klimawandel und Fischbestände

Die Probleme, die die Fischer bei den Ferienspielen erleben, sind nicht nur eine kurzfristige Erscheinung. Deeg erläutert, dass der Klimawandel auch langfristig das Verhalten der Fischpopulationen beeinflusst. Während die Wärmewellen im Sommer steigen, wird der Sauerstoffgehalt im Wasser niedriger, was dazu führt, dass die Fische weniger fressen und folglich auch seltener beißen. „Das ist eine direkte Folge des Klimawandels“, weiß Deeg.

Herausforderung der Mitgliederzahl im Verein

Zusätzlich hat der Angelsportverein mit einer wachsenden Mitgliederzahl zu kämpfen. Aktuell sind keine Neumitglieder mehr willkommen, da die Kapazität mit 100 Mitgliedern erreicht ist. Der Verein ist aufgrund der Größe des Gewässers begrenzt, was bedeutet, dass Angeln keine Hotelveranstaltung ist. „Erst wenn ein Mitglied austritt, können wir wieder jemanden aufnehmen“, sagt Deeg gegenüber den interessierten Kindern.

Zukunftsperspektiven und Verschiebung der Ferienspiele

Die hitzebedingten Herausforderungen der aktuellen Saison werfen Fragen auf: Könnten die Ferienspiele in Zukunft in die Herbstferien verlegt werden? Tatsächlich wird dieser Gedanke im Verein bereits diskutiert. Die Verantwortlichen sind sich einig, dass es sinnvoll sein könnte, das Angebot an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen, um den jungen Anglern eine bessere Fangchance zu bieten.

Ein positives Erlebnis trotz der Umstände

Dennoch bleibt die Hoffnung unter den Ferienspielkindern ungebrochen. Mert (11), ein wiederkehrender Teilnehmer, erwähnt, dass neben dem Fangen von Fischen auch das Auswerfen Spaß macht. „Es ist ein Abenteuer, draußen in der Natur zu sein“, ergänzt ein Vereinsmitglied, das die Ferienspiele betreut. Trotz der Herausforderungen genießen die Kinder die Zeit am Wasser, was die Bedeutung von Gemeinschaft und Naturerfahrung unterstreicht.

Die Sommerhitze hat das Anglerlebnis für die Kinder zwar erschwert, jedoch nicht ihre Begeisterung, Teil eines Naturabenteuers zu sein. Die Ferienspiele am Wasser bieten nicht nur Kenntnisse über den Angelsport, sondern fördern auch das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen, die uns alle betreffen.

NAG

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