In einer Zeit, in der Demokratie und politische Beteiligung von zentraler Bedeutung sind, engagiert sich das Mehrgenerationenhaus (MGH) in Stuhr aktiv, um Bürgern den Zugang zu politischen Prozessen zu erleichtern. Dabei stehen für die kommenden Wochen informative Veranstaltungen auf dem Programm, die sowohl aufklärerischen Charakter haben als auch für Begegnungen zwischen Bürgern und Lokalpolitikern sorgen sollen.
Demokratielabor schafft Raum für Dialog
Das Demokratielabor im MGH hat sich als Plattform etabliert, um wichtige Fragen zur Politik und Bürgerbeteiligung zu besprechen. Holger Zindler und Oliver Müller vom MGH betonen die Notwendigkeit, „Zeichen zu setzen“ angesichts der Herausforderungen, vor denen die Demokratie steht. Durch regelmäßige Veranstaltungen, die sich mit der Demokratie und ihrer praktischen Umsetzung befassen, will das MGH das Interesse und Verständnis für politische Abläufe fördern.
Einblicke in politische Strukturen
Am Mittwoch, den 31. Juli, und Montag, den 12. August, haben Bürger die Möglichkeit, sich direkt mit Bürgermeister Stephan Korte und der Ratsvorsitzenden Sabine Sparkuhl auszutauschen. Korte plant, den Besuchern seinen Arbeitsplatz und den Ratssaal zu zeigen und ihnen einen Einblick in den Werdegang eines Bürgermeisters zu geben. „Das ist eine spannende Sache, die zeigt, wie komplex politische Entscheidungen sind“, so der Bürgermeister. Er wird auch erläutern, wie die Verwaltung der Gemeinde Stuhr strukturiert ist und welche Rolle der Bürgermeister im politischen System spielt.
Der Rat und seine Arbeitsweise im Fokus
Bei der Veranstaltung mit Sabine Sparkuhl wird der Weg in den Ratsaal führen. Sparkuhl erläutert den Bürgern die Arbeitsweise des Rates, inklusive der Funktionsweise der Ausschüsse und den Unterschied zwischen öffentlichen und nicht-öffentlichen Sitzungen. Diese Einblicke haben zum Ziel, das Verständnis für kommunale Entscheidungsprozesse zu stärken und eventuelle Missverständnisse zwischen Bürgern und Verwaltung auszuräumen.
Perspektiven der Bürgerbeteiligung erweitern
Die Initiatoren des Demokratielabors sehen eine wachsende Notwendigkeit, jüngere Menschen in politische Prozesse einzubinden. Dies zeigt sich auch darin, dass bereits rund 200 Bürger an den Veranstaltungen teilgenommen haben, wobei die Altersgruppe 50 plus am stärksten vertreten ist. „Die Herausforderung besteht darin, jüngere Menschen für solche Themen zu interessieren“, merkt Müller an, der in der Zukunft gezielt die Ansprache dieser Zielgruppe stärken möchte.
Praktische Erfahrungen durch politische Sitzungen
Zusätzlich zu den Informationsveranstaltungen strebt das MGH an, dass die Bürger auch an einer Gemeinderats- und Ausschusssitzung teilnehmen können. „Wir möchten sicherstellen, dass die Bürger erleben, wie Entscheidungen in der Praxis getroffen werden“, erklärt Zindler. Ein Termin dafür steht noch nicht fest, aber sie planen, im Herbst einen passenden Zeitpunkt zu finden.
Das Demokratielabor ist somit nicht nur ein Angebot zur politischen Bildung, sondern auch ein Schritt in Richtung einer aktiveren Bürgergesellschaft, die sich für ihre lokalpolitischen Rahmenbedingungen interessiert und engagiert. Solche Initiativen sind wichtig, um das Bewusstsein für Demokratie zu fördern und den Austausch zwischen Bürgern und Politikern zu erleichtern.
– NAG