Die Begeisterung für das Schwimmen in öffentlichen Gewässern ist ein Thema, das in der Region rund um den Ems-Jade-Kanal immer wieder aufkommt. Trotz der Verfügbarkeit von Schwimmbädern zieht es immer mehr Menschen in das kühlende Wasser des Kanals, besonders in den warmen Monaten.
Schwimmen im Ems-Jade-Kanal
Im Ems-Jade-Kanal sind regelmäßig Schwimmer anzutreffen, sogar in der Nähe des beheizten Van-Ameren-Bades. Während eines Gesprächs mit einem jungen Schwimmer, der gerade aus dem trüben Wasser des Kanals stieg, offenbarte er, dass er keine gesundheitlichen Bedenken hege. Dieses Stück Wasser zieht nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche an, die an heißen Tagen mit Begeisterung ins Wasser springen. Sicherlich trägt die Laune des Wetters zu dieser Aktivität bei, auch wenn die Sicherheitsvorkehrungen nicht immer beachtet werden, wie etwa das Verbot, von der Wolthuser Klappbrücke zu springen.
Wasserqualität im Fokus der Öffentlichkeit
In Emden bleibt die Qualität des Wassers häufig im Hintergrund, während auf internationaler Ebene, wie bei den Olympischen Spielen in Paris, große Sorgen um die Sauberkeit des Wassers geäußert werden. Dort sollte der Schwimmwettkampf des Triathlons ursprünglich im Seine stattfinden, doch nach heftigen Regenfällen machte Schlick und Schmutz eine Durchführung unmöglich. Diese Situation wirft Fragen auf: Wenn sogar Olympiastätten mit solchen Herausforderungen konfrontiert sind, welche Standards kann man dann an lokale Gewässer anlegen?
Eine zufällige Verbindung zu Olympischen Spielen
Obwohl die Organisatoren in Paris auf die Sportler achten mussten, wurde das Event letztlich gerettet, und die Athleten konnten sicher im Seine schwimmen. Dies schafft ein interessantes Bild, da der Ems-Jade-Kanal und die Seine in ihrer Wasserqualität ganz unterschiedliche Bedingungen bieten. Es stellt sich die Frage, ob diese Schwimmer einer Gesundheitsgefährdung ausgesetzt sind oder ob entscheidende Fortschritte in der Wasserqualität in gewissen Regionen die Badesaison unbeschwert gestalten können.
Umweltstandards und ihre Auswirkungen
In den letzten Jahrzehnten hat sich in Europa viel getan: Umweltstandards wurden erhöht, was zu einer erheblichen Verbesserung der Wasserqualität in den Flüssen führte. Ein prägnantes Beispiel aus der Vergangenheit ist der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer, der 1988 demonstrierte, dass der Rhein, trotz seiner einst fürchterlichen Vergiftung, nun geeignet zum Schwimmen ist. Ähnliches dürfte zum Teil auch für den Ems-Jade-Kanal gelten, auch wenn die Schwimmer im Kanal sich der (mangelnden) Transparenz des Wassers bewusst sein sollten. Das Wasser mag weniger übelriechend sein als früher, dennoch bleibt es von geringerer Klarheit. Ein klares Bild vom Unterwasserleben gibt es hier nicht, was eine gewisse Vorsicht erfordert.
Die zukünftige Entwicklung des Schwimmens im Kanal
Die Situation im Ems-Jade-Kanal spiegelt ein breiteres Problem wider: Der Ausgleich zwischen Naturnutzung und Gesundheit. Solange die Schwimmer sich nicht gesundheitlich gefährdet fühlen, wird die Anziehung des Kanals für Badegäste bestehen bleiben. Gleichzeitig verdeutlicht die teils abenteuerliche Verbindung von Schwimmen in nationalen Gewässern und den Herausforderungen, die weitaus größer sind, dass die Diskussion über Wasserqualität und Schwimmen sowohl lokal als auch bedeutend ist.
– NAG