Lyon (dpa) – Für die DFB-Frauen kommt das Olympia-Abenteuer in Lyon zu einem frühen Ende. Im Halbfinale stand das deutsche Team den USA gegenüber und kämpfte verbissen um den Einzug ins Finale. Trotz einer soliden Leistung endete die Partie mit 0:1 nach Verlängerung, nachdem Sophia Smith in der 95. Minute das entscheidende Tor erzielte. Dieser Ausgang wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich die deutsche Mannschaft gegen den vierfachen Olympiasieger stellen musste.
Herausforderung der Verletzungen
Das deutsche Team musste im Halbfinale auf zwei Schlüsselspielerinnen verzichten: Kapitänin Alexandra Popp und Torjägerin Lea Schüller konnten verletzungsbedingt nicht spielen. Popp, die an einem Infekt litt und Schüller, die Probleme mit der Patellasehne hatte, waren beide wichtige Stützen im Team. Dies belastete die bereits erschöpften Spielerinnen. Popp schrieb auf Instagram, dass sie die Spielerinnen vom Hotelbett aus unterstütze. Ihre Erfahrung als Europameisterin 2016 hätte in einem Spiel gegen die USA besonders gefehlt.
Die Rolle von Marina Hegering
Ein Lichtblick war die Leistung von Marina Hegering in der Abwehr, die wiederholt US-Angreiferinnen erfolgreich stoppte. Hegering, die für ihre taktischen Fouls bekannt ist, stellte sicher, dass die US-Mannschaft trotz ihrer offensiven Stärke nicht zur Geltung kam. Unterstützt von einer starken kollektiven Defensive konnte das deutsche Team die erste Halbzeit weitgehend im Griff behalten.
Der Kampf um Bronze
Die DFB-Frauen können nun auf eine erneute Bronzemedaille hoffen. Im Spiel um Platz drei treffen sie am kommenden Freitag auf den Verlierer zwischen Spanien und Brasilien. In der Vergangenheit hat das deutsche Team bereits drei Mal Bronze bei den Olympischen Spielen gewonnen, was den Druck auf die Mannschaft erhöht. Bundestrainer Horst Hrubesch hatte vor dem Spiel betont, dass die Spielerinnen nicht mit leeren Händen nach Hause fahren sollten.
Ein kämpferischer Auftritt
Die DFB-Frauen gaben zu keiner Zeit auf und versuchten trotz der widrigen Umstände, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Lena Oberdorf, die sich verletzungsbedingt nicht im Kader befand, zeigte großen Rückhalt und wurde im Stadion als „Edelfan“ wahrgenommen. Ihr Umfeld im Team war durch ihren Support merklich gestärkt, und die Spielerinnen hielten ihr Trikot hoch, um ihre Solidarität auszudrücken.
Die Bedeutung des Spiels
Dieses Halbfinalspiel verdeutlicht die enorme Konkurrenz, die im Frauenfußball besteht. Trotz des Ausscheidens bleibt die Leistung des Teams bemerkenswert. Die deutsche Mannschaft hat gegen einen starken Gegner gespielt und ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Die bevorstehenden Herausforderungen im Spiel um Platz drei sind nicht nur ein weiterer Test, sondern auch eine Möglichkeit für die Spielerinnen, sich für die kommenden Turniere zu rüsten und Erfahrung zu sammeln.
Der Weg zur Olympiade war für die DFB-Frauen nicht leicht, aber sie können wertvolle Lektionen aus diesem Halbfinale mitnehmen, die langfristig ihrer Entwicklung im internationalen Fußball zugutekommen werden.