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Stadtverwaltung enttäuscht: Lidl-Neubau in Biberach scheitert an Behörden

Lidl plant den Bau einer neuen Filiale in Biberach, doch die Pläne scheitern aufgrund der Ablehnung des Regierungspräsidiums Tübingen, das Bedenken hinsichtlich der städtebaulichen Integration und der Vorgaben des Landesentwicklungsplans äußert, was die zukünftige Einzelhandelsentwicklung in der Region betrifft.

In Biberach steht die geplante Neugestaltung eines Gewerbegebiets auf der Kippe, da das Regierungspräsidium Tübingen seine Zustimmung zur Errichtung eines neuen Lidl-Marktes verweigert hat. Dies wirft Fragen zur künftigen Entwicklung des Einzelhandels in der Region auf und könnte Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung haben.

Wirtschaftliche Auswirkungen auf die Gemeinde

Der geplante Bau sollte auf dem Gelände der Autoverwertung Auto-Peter stattfinden, nur wenige Schritte von der bestehenden Lidl-Filiale entfernt. Die neue Filiale wurde als wichtige Maßnahme angesehen, um die lokale Versorgungsstruktur zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Baubürgermeister Christian Kuhlmann zeigte sich enttäuscht über die Ablehnung des Projekts und sah darin eine Chance zur städtebaulichen Aufwertung der Umgebung.

Die Rolle des Landesentwicklungsplans

Die Entscheidung des Regierungspräsidiums basiert auf dem Landesentwicklungsplan (LEP) aus dem Jahr 2002, der vorsieht, dass Einzelhandelsgroßprojekte in den Stadt- und Ortskernen angesiedelt werden sollen. Die Maßnahme wurde abgelehnt, da der geplante Standort nicht als städtebaulich integriert gilt. Diese Vorgabe soll sicherstellen, dass die Versorgung durch den Einzelhandel in den Kommunen gestärkt wird und das Wachstum in städtischen Gebieten gefördert wird.

Zukunftsaussichten für Lidl in Biberach

Im Rahmen der weiteren Entwicklungen ist unklar, wie es mit Lidl in Biberach weitergehen wird. Das Unternehmen äußerte sich gegenüber der SZ zurückhaltend und betonte, dass man sich weiterhin in der Planungsphase befinde. Mögliche neue Standorte sind noch nicht bekannt, was Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Einzelhandelsversorgung in Biberach schafft.

Stadtverwaltung und weitere Planungsmaßnahmen

Aufgrund der Entscheidung des Regierungspräsidiums wird das Verfahren zur Neuaufstellung des Bebauungsplans „Brunnadern – Waldseer Straße“ eingestellt. Stattdessen wird die bestehende Planung von 2006 modifiziert, um zumindest die bereits angestrebte Erweiterung des Autohauses Moll voranzutreiben. Dies zeigt, dass trotz der Absagen der großen Projekte die Stadtverwaltung bestrebt ist, die regionale wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.

Fazit

Die Ablehnung des Lidl-Neubaus wirft bedeutende Fragen zur künftigen Entwicklung des Einzelhandels in Biberach auf. Während einige Stimmen die Entscheidung als nötig erachten, um den Rahmen des Landesentwicklungsplans zu wahren, sehen andere in der Verweigerung eine verpasste Chance zur wirtschaftlichen Stärkung der Region. Die kommenden Monate werden zeigen, welche alternativen Pläne Lidl verfolgen wird und wie die Stadt Biberach auf die Herausforderungen des sich wandelnden Einzelhandels reagiert.

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