Amberg

Krieg der Eichhörnchen: Craig Shuttleworth rettet die Roten auf Anglesey

In Wales, auf der Insel Anglesey, kämpft der Wissenschaftler Craig Shuttleworth gegen invasive graue Eichhörnchen, die in der Überzahl sind und die heimischen roten Eichhörnchen bedrohen, indem er robuste Fangmethoden anwendet und um ihre Rettung kämpft.

Im Kampf um den Erhalt der roten Eichhörnchen auf der Insel Anglesey in Wales ist ein engagierter Wissenschaftler auf der Suche nach Lösungen, um den invasiven grauen Eichhörnchen Einhalt zu gebieten. Craig Shuttleworth von der Universität Bangor hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gefürchteten grauen Nager, die die einheimischen roten Arten gefährden, aufzufangen und zu kontrollieren.

Die Bedrohung durch graue Eichhörnchen

Die im Jahr 1930 festgestellten Probleme mit den grauen Eichhörnchen (Sciurus carolinensis), die aus Nordamerika in Großbritannien eingeführt wurden, haben schwerwiegende Auswirkungen auf die heimischen Bestände der roten Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) gehabt. Die Grauen übertragen ein Pockenvirus, das die roten Tiere befällt und deren Population stark dezimiert. Ein erschreckendes Beispiel ist der Verlust von etwa 80 Prozent der roten Eichhörnchen in einer Region in Wales durch diese Krankheit.

Ein Ort der Hoffnung: Anglesey

Anglesey stellt eine der letzten Bastionen für die roten Eichhörnchen dar. Craig Shuttleworth weiß um die Bedeutung dieser Insel und verfolgt engagiert seine Mission, die Grauen fernzuhalten. Durch die Aufstellung von Fallen, unterstützt durch Hinweise aus der Bevölkerung und den Einsatz von Kameratechnologie, versucht er die grauen Eindringlinge zu lokalisieren. Die Herausforderung ist groß: Die grauen Tiere sind flink und zahlreich, ihr Verhältnis zu den roten Eichhörnchen beträgt schätzungsweise 16 zu 1.

Die Praktiken des Wissenschaftlers

Mit einem Sack Nüsse und der nötigen Entschlossenheit arbeitet Shuttleworth daran, graue Eichhörnchen aufzufangen. Diese Tiere, die in den Wäldern leben, stellen eine erhebliche Bedrohung dar, indem sie die Ressourcen der roten Eichhörnchen in Anspruch nehmen. „Graue Tiere fressen Samen und Nüsse, die für die Roten nicht geeignet sind, sodass sie den Vorrang beim Fressen haben“, erläutert er. Um diese Bestände zu schützen, muss er jedoch eine drastische Entscheidung treffen: Bei jeder Fangaktion bedeutet ein gefangenes graues Eichhörnchen das Ende für das Tier, da es nach dem Gesetz nicht wieder freigelassen werden darf.

Herausforderungen bei der Kontrolle

Ein Problem stellt zudem die Rückkehr der Grauen aus dem walisischen Festland dar. Die Zugänglichkeit von Anglesey über große Brücken ermöglicht es den Eichhörnchen, sich schnell wieder anzusiedeln. Einige Tiere fahren möglicherweise sogar aktiv in Fahrzeugen mit, um die Insel zu erreichen. Shuttleworth hat deshalb auch Fallen auf dem Festland aufgestellt, um der drohenden Gefahr entgegenzuwirken. Doch trotz aller Anstrengungen sind viele Anwohner zögerlich, bei der Bekämpfung der Grauen aktiv zu werden, vor allem wenn es darum geht, die gefangenen Tiere zu töten.

Ein Blick in die Zukunft

Shuttleworth bleibt optimistisch und überprüft regelmäßig die Fallen, während er weiterhin Unterstützung von der Gemeinschaft sucht. Die Möglichkeit, innovative Methoden wie Verhütungsmittel für Eichhörnchen einzuführen, könnte in der Zukunft hilfreich sein, doch zurzeit sind diese Ansätze nicht ausgereift genug für den Einsatz. Bislang kämpft Craig Shuttleworth allein an der Front, und als „Retter der Roten“ verfolgt er unermüdlich sein Ziel: den Erhalt der ländlichen Tierwelt von Anglesey und den Schutz der heimischen Eichhörnchenart.

Die Situation um die Eichhörnchen ist nicht nur eine lokale Herausforderung, sondern wirft auch grundsätzliche Fragen zur Biodiversität und den Folgen von invasiven Arten auf. Eine nachhaltige Lösung könnte weitreichende positive Effekte sowohl für die Tierwelt als auch für die Menschen haben, die in diesem besonderen Ökosystem leben.

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